FIFA gnadenlos: Schalke und Eintracht droht Punktabzug wegen „Hallenfußball“

Künftig kein "Hallenfußball" mehr in Frankfurt und auf Schalke

Künftig kein „Hallenfußball“ mehr in Frankfurt und auf Schalke

Frankfurt/Zürich (hw) – Das Zeitfenster für Transfers ist nicht alles, was die Bundesligavereine derzeit beschäftigt. Zumindest für zwei Clubs stehen offenbar ganz andere Probleme an. Kurz nach Jahreswechsel tauchte in den Briefkästen der Geschäftsstellen von Schalke 04 und Eintracht Frankfurt durchaus problematische Post auf. Die FIFA versandte zwei unmissverständliche Botschaften, vom derzeitigen FIFA-Chef Issa Hayatou persönlich unterschrieben. Inhalt der Briefe sind Vorwürfe des mehrfachen Verstoßes gegen FIFA-Richtlinien. Dem Fußball-Weltverband zufolge entsprechen die Spielstätten der beiden Traditionsvereine nicht den Anforderungen, um am regulären Spielbetrieb um die nationalen Meisterschaften teilzunehmen. Auslöser war die routinemäßige Kontrolle der „Stadion-Kommission“ der FIFA. Hierbei wurde festgestellt, dass nicht nur die verschließbaren Stadiondächer generell gegen die Wettbewerbsrichtlinien für Freiluft-Fußball verstoßen, sondern auch die Gesamtflächen der offenen Dächer als „viel zu klein angesehen werden müssen“, so der Wortlaut im Abschlussbericht der Kommission. Einzig der Tatsache, dass die FIFA selbst „gewisse Indifferenzen bei der Genehmigung in der Vergangenheit einräumen muss“ ist es geschuldet, dass die angedrohten Sanktionen vergleichsweise glimpflich ausfallen. Bis zum Ende der Spielzeit 2015/16 dürfen die beiden Vereine ihre Heimspiele weiterhin unverändert mit einer „Sondergenehmigung für Hallenfußball“ in den gewohnten Spielstätten austragen. Danach allerdings muss es schnell gehen: In der Sommerpause wird ein Rückbau der verschließbaren Stadiondächer und eine Vergrößerung der freien Oberfläche angeordnet. Wird dieser „dringenden Empfehlung“ bis zum Saisonbeginn 2016/17 nicht entsprochen, starten beide Vereine mit einem negativen Punktekonto von -15 in die neue Saison. Zudem müssten dann bis auf Weiteres für die Heimspiele „geeignete Spielstätten im Umkreis von 50 Kilometern“ gefunden werden bis „eine entsprechende Anpassung stattgefunden hat und genehmigt worden ist“. Eintracht-Chef Bruchhagen und Schalke-Manager Heldt gaben eine gemeinsame Erklärung heraus, in der sie sich „fassungslos und bestürzt“ zeigten, gleichzeitig aber zusagten, „an einer einvernehmlichen Lösung“ zu arbeiten. DFL-Präsident Rauball äußerte sich zwar zurückhaltend, räumte aber ein, dass es „wenig Chancen gibt, gegen diese Weisung vorzugehen“. Vorschläge für Ersatzspielstätten hat die rührige FIFA übrigens auch: Für Schalke wäre dies die Signal-Iduna-Arena in Dortmund, für die SGE die Coface-Arena in Mainz.  Etwaige Auswirkungen für den Deutschen Fußball Bund sind bislang noch nicht geklärt. Nach letzten Informationen werden aber wohl alle bislang ausgetragenen Länderspiele  nicht nachträglich neu bewertet. Allerdings scheint es wohl ausgeschlossen, dass bis zu einer erneuten und erfolgreichen Abnahme in den betroffenen Stadien Länderspiele ausgetragen werden dürfen.

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Commerzbank-Arena:

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