Kassel: Auch „Goethestern“ wird wieder Kreuzung – Schnelltrasse zum Weltkulturerbe

Künftig verkehrsberuhigt: Der Vordere Westen in Kassel

Künftig verkehrsberuhigt: Der Vordere Westen in Kassel

Kassel (hw) – Und noch eine Baustelle. Und schon zum Ferienstart soll es losgehen. Nachdem nun Kassel als erste Stadt Europas im 21. Jahrhundert auf der Leipziger Straße einen Kreisverkehr zu einer Kreuzung umbauen will, hat man schon die nächsten Pläne in der Hinterhand. Auch der „Goethestern“, ein zentraler Platz im beliebten Vorderen Westen der Stadt, wird seinen Kreisverkehr verlieren. An dem idyllischen Platz, inzwischen auf seiner Mitte ausgestattet mit Parkbänken und Bepflanzung, laufen sechs Straßen zusammen. Doch der romantische Platz soll einer ampelgeregelten Kreuzung weichen. Und damit nicht genug: Die Goethestraße soll zu einem „Hauptzufluss“ für das Weltkulturerbe im Bergpark Wilhelmshöhe werden – allerdings auch nur in diese Richtung. „Wir mussten uns für eine Einbahnstraße in Richtung Wilhelmshöhe/Kirchditmold entscheiden, da wir eine Variante auf Autobahn-Niveau bevorzugen. Ohne Eingriffe in den historischen Baubestand hätten wir eine Lösung in beide Richtungen nicht realisieren können“, so ein Sprecher des Magistrats. Die Stadt erhofft sich von dieser „innovativen Lösung“ einen weiteren Zuwachs der Besucherzahlen und eine Abnahme des „Parksuchverkehrs“, der das Quartier stark belastet. Kleines Bonbon für Kassels Autofahrer: Auf allen anderen Straßen der künftigen Kreuzung werden die derzeit geltenden Einbahnstraßenregelungen wieder aufgehoben.

 

 

Bild zusammengefügt aus:

Dirk Schmidt (Celsius auf Wikivoyage)

und NN (own work)

CC-BY-SA 3.o

Kassel: Jobcenter schreibt schwarze Zahlen

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In Kassel werden derzeit selbst im Jobcenter Gewinne erwirtschaftet

Kassel (hw) – Kassels Kämmerer und Sozialdezernent Dr. Jürgen Barthel (SPD) gab gestern Nachmittag überraschende Zahlen des Jobcenters bekannt. „Wir sind meines Wissens die einzige Kommune in der Bundesrepublik, die 2013 mit Gewinnen im Jobcenter abschließen konnte“, so der Dezernent vor erstaunten Pressevertretern. Zurückzuführen sei dies auf ein neues Berechnungssystem, das die Stadt mit Abschluss des von ihr ausgerichteten Hessentages im selben Jahr eingeführt hat. „Die erbrachten Sozialleistungen sind einerseits auch Infrastrukturmaßnahmen und Investitionen in die Zukunft, auf der anderen Seite Prävention zur Vermeidung von Folgekosten durch Plündereien und andere Gewalt- und Eigentumsdelikten.“ Auch der öffentliche Nahverkehr und viele Zuliefererbetriebe, die für die Produktion der erforderlichen Güter für die Verwaltungsarbeit zuständig seien, profitierten von einer hohen Anzahl von Leistungsempfängern. Insgesamt seien dies „14,9 Mio. Euro, die dieser Bereich erwirtschaftet hat“, so der Kämmerer. Insofern hält er, entgegen einer Formulierung im Haushaltskonsolidierungskonzept, einen Zuzug von Leistungsempfängern für „wünschenswert, zumal die Ansprüche an die vorhandene Infrastruktur in vielen Bereichen weitaus geringer“ sei, als bei Bürgern der oberen Gehaltsgruppen.

 

Bild: Dirk Schmidt (Celsius auf Wikivoyage)
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Kassel: Magistrat wünscht den „Wachsamen Bürger“

Kassel will seine "Wachsamen Bürger" ehren

Kassel will seine „Wachsamen Bürger“ ehren

Kassel (hw) – In den letzten Tagen sorgte der SPD-Ortsvorsteher eines Kasseler Stadtteils für einiges Aufsehen. Er rief über ein soziales Netzwerk die Bürgerinnen und Bürger „seines“ Stadtteils dazu auf, ihm die Daten von säumigen Schneeräumern zu melden, um diese mit Bußgeldern zu belegen. Bei den Mitgliedern des Kasseler Magistrats begann man daraufhin, Überlegungen anzustellen, dieses Konzept der Bürgerbeteiligung noch auszuweiten. „Mit der Aktion „Wachsamer Bürger“ wollen wir nicht nur für mehr Miteinander werben, sondern auch den Bürgerinnen und Bürgern ein Stück Verantwortung an die Hand geben“, teilte ein Sprecher der Stadt mit. Geplant sei, die Bürger aufzufordern, Parksünden, Nichtmülltrennen, das Nichtzurückschneiden von Hecken, Büschen, Sträuchern und Bäumen, kurz: alles, „was das Ordnungsamt interessieren könnte“ an einen Verbindungsmann der Stadt zu melden, damit so der Stadtfrieden gesichert sei. Dem Ortsvorsteher könnte dies nach Informationen unserer Zeitung ein neues Amt als „Sonderbeauftragter des Magistrats“ bescheren. Die zehn „wachsamsten Bürger“ sollen dann auf dem Neujahrsempfang des Oberbürgermeisters geehrt werden. „Die Bürgerbeteiligung ist nicht nur meiner Partei ein großes Anliegen, sondern, wie ja alle wissen, auch mir persönlich“, erläuterte der Kasseler Oberbürgermeister Bertram Hilgen die Pläne.

Bild: NN/hw