Kassel: Neues Beförderungskonzept – Business-Class und VIP-Zonen in Bussen und Bahnen

Kassel bekommt neues Nahverkehrskonzept

Kassel bekommt neues Nahverkehrskonzept

Kassel (hw) – Erschrocken von den nun vorliegenden Fahrgastzahlen des Jahres 2014, die einen Zuwachs ausweisen, sehen sich die Verantwortlichen der Stadt Kassel nun zum Handeln gezwungen. „Das können wir so nicht hinnehmen. Offensichtlich hat ein inflationäres Angebot zu einem Anstieg der Fahrgäste besonders in den unteren Einkommensgruppen und damit zu finanziellen Einbußen geführt“, teilte ein Sprecher des Stadt mit. Dem soll nun ein reines „Premium-Angebot“ entgegengesetzt werden. Besonders die bei der Kasseler Bevölkerung beliebten Busverbindungen in den Randbezirken sollen „empfindlich zurückgefahren werden“.

Hier ein Blick in den neuen VIP-Bereich

Hier ein Blick in den neuen VIP-Bereich

Dafür planen die Verkehrsspezialisten der Stadtverwaltung nun ein kleines, aber feines Angebot, das verlorenes Vertrauen insbesondere der vermögenderen Bürger, die den öffentlichen Nahverkehr durch ihre hohen Einkommensteuerzahlungen ohnehin fast eigenständig finanzieren, zurückgewinnen soll“, so der Sprecher weiter. Neben einer Fahrpreiserhöhung plant man nun auch eine Business-Class und „VIP-Zonen“, die große Unternehmen und Institutionen jahresweise buchen können sollen. Hier wird es neben komfortablen Sitzgruppen mit technisch „State of the Art“ eingerichteten Arbeitsbereichen auch ein gastronomisches Angebot der Oberklasse geben. „Ich habe das ja selbst feststellen müssen. Gerade in der Mittagszeit sind die Verkehrsmittel oft so überfüllt, dass ich nicht mal einen klaren Gedanken fassen kann, um z. B. die nächste Sitzung vorzubereiten oder Akten zu studieren. Wenn wir konkurrenzfähig bleiben wollen, müssen wir da was tun. Auch die Spitzen der lokalen Wirtschaft haben immer wieder auf das Problem hingewiesen“, präzisierte Oberbürgermeister Hilgen die Gründe des Kurswechsels. Offenbar sind die Kasseler Pläne auch andernorts auf großes Interesse gestoßen: Köln, Hamburg, München und Berlin haben bereits Vertreter in die nordhessische Metropole geschickt, um sich umfassend zu informieren. Zeitkarten für Schüler, Auszubildende, Senioren und auch das Semesterticket werden damit der Vergangenheit angehören. Dies sei nicht auch zuletzt ein Beitrag zur Verbesserung der Volksgesundheit. „Die Krankenkassen weisen doch oft genug darauf hin, dass Bewegungsmangel die Ursache der meisten Zivilisationskrankheiten ist“, schloss der Oberbürgermeister  die Vorstellung des neuen Nahverkehrskonzepts. Die bundesweit für Aufsehen sorgenden Sitzplatzgebühren waren wohl nur der Anfang einer neuen Zielgruppenorientierung.

 

Bilder:

Sraßenbahn: NN/hw

VIP-Bereich: Simon Pielow   Bestimmte Rechte vorbehalten

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