Ärger um Kassels Olympia-Bewerbung

Kassel/Willingen (hw) – Die Bemühungen 512px-Sprungschanze_noch_malder Stadt Kassel um die Ausrichtung der olympischen Winterspiele (unsere Zeitung berichtete) haben einen ersten Dämpfer erhalten. Wie der Pressesprecher der Stadt bestätigte, erreichte Oberbürgermeister Bertram Hilgen ein Schreiben seines Amtskollegen Thomas Trachte (parteilos) aus Willingen, das sich vor allem gegen die Pläne, eine weitere Schanzenanlage in Nordhessen zu erbauen, richtet . Hintergrund ist das sogenannte Upländer Schanzenrecht, das der Gemeinde Willingen seit 1781 im Umkreis von 200 km das alleinige Recht zuspricht, Skisprung-Schanzenanlagen zu bauen. „Wir sehen das recht gelassen“ betont Hilgen. Trachte beriefe sich „zu Unrecht“ auf dies in seinen Augen „antiquierte Gewohnheitsrecht“.

Dies sieht der Willinger Bürgermeister anders. Auf Nachfrage unserer Zeitung sprach er von „einem ungeheuerlichen Vorgang“. Es könne nicht angehen, dass in Kassel solche Pläne umgesetzt werden. „ Das Upländer Schanzenrecht ist unantastbar. Wir werden in aller Entschiedenheit gegen dieses Vorhaben vorgehen.“

Auf  eine einvernehmliche Lösung setzt auch der Magistrat nicht: „ Wir werden bauen. Und zwar schon ab Oktober.“ Denn „die Schanze als Chance“ solle der Slogan sein, der Kassel durch die „schwierige Bewerbungsphase“ tragen solle, so Stadtbaurat Nolda. „Die Schanze kommt auf jeden Fall. Allein um die Landeszuschüsse zu sichern, die die Stadt für die Bewerbung erhält. Da ist der Schanzenbau unabdingbare Voraussetzung.“ Für den mit 7,8 Mio. Euro angesetzten Bau sicherte das Land Hessen bei Baubeginn bis 31.10.2013 insgesamt 17.000 Euro zu.

Bild: Tim Bartel from Cologne, Germany
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5 Responses to Ärger um Kassels Olympia-Bewerbung

  1. Pingback:Olympia-Ärger: Einigung in Sicht – Schanze wird auf Teneriffa gebaut | Neueste Nachrichten

  2. Dr. Bernd Hoppe sagt:

    Es gibt ja zwei Wettbewerbe. Kleine Schanze und große Schanze. Die eine Schanze bauen wir auf dem Weinberg und für die andere bauen wir die Kaskaden um.

  3. (hw) sagt:

    Tja, Martin, daraus wird ja nun leider nichts. Für den Weinberg gibt es doch ganz andere Pläne: http://neuenachrichten.wordpress.com/2013/06/23/grimm-welt-wird-stadtvillen-weichen/ (hw/red.)

  4. Alles Fälschung. Ab wann gibt es den Kilometer in Nordhessen? Jedenfalls nicht 1781.
    Das Problem liegt nicht in Willingen, das Weltkulturerbe hat den geplanten Umbau der Kaskaden in eine Skisprungschanze verhagelt.

  5. Anonymous sagt:

    Wunderbare Satire. Die Schanze kommt hoffentlich auf den Weinberg?

    Gruß,

    Martin

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