Versöhnlicher Hamlet in Kassel: Bis auf den Brudermörder überleben alle

1508550825_d96f14923a_z-2Kassel (nn) – Mit einem überraschenden Ende wartet die Hamlet-Inszenierung des Kasseler Staatstheaters auf: Allein der Brudermörder Claudius findet den gerechten Tod, Hamlet überlebt, heiratet seine Ophelia, besteigt den Thron und rettet so Dänemark. Ermöglicht wird dies auch deshalb, weil der von Shakespeare doch als etwas zu zögerlich und unentschlossen dargestellte Hamlet in der Kasseler Inszenierung endlich jene Charaktereigenschaften erhält, die einen modernen Herrscher auszeichnen: Mut, Tatkraft, Selbstbewusstsein und Entscheidungswille. Hamlet duelliert sich nicht mit Laertes, sondern fordert den Mörder seines Vaters heraus und tötet ihn nach intensivem Ringen. Der nach seinem siegreichen Polenfeldzug zurückgekehrte Fortinbras erkennt Hamlet als König von Dänemark an, überlässt ihm die seinem Vater abgerungenen norwegischen Gebiete und erhält im Gegenzug eine Rente.

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