Rom beklagt Rufmordkampagne gegen Tebartz-van Elst

Kardinal Gerhard Ludwig Müller

Kardinal Gerhard Ludwig Müller

Rom (nn) – Der Präfekt der römischen Glaubenskongregation, der deutsche Kardinal Gerhard Ludwig Müller, beklagt eine Rufmordkampagne gegen den beurlaubten Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst. „Da gibt es offenbar Lust auf Menschenjagd“, sagte der Kardinal anlässlich eines Deutschlandbesuchs. „Sogar die Fastnacht wird dazu missbraucht“, so Müller unter Hinweis auf Darstellungen in den diesjährigen Rosenmontagsumzügen. Dass jemand „derart niedergemacht“ werde, sei „menschenunwürdig; so etwas hatten wir in Deutschland früher schon mal in einer ganz dunklen Epoche.“ Es gebe keine kirchenrechtlichen Gründe, den Bischof abzusetzen. Er sehe lediglich eine gezielte Kampagne gegen Tebartz. „Es ist ja heutzutage leicht, Stimmungen in der Öffentlichkeit aufzubauen“, so Müller. Die Kritik der deutschen Bischöfe Ackermann und Zollitsch, er solle sich mangels Zuständigkeit aus dem Fall Tebartz heraushalten, wies der Kardinal scharf zurück: „Gerade diese beiden müssen sich dringend auf die gebotene Kollegialität und vor allem auf ein christliches Verhalten Mitbrüdern gegenüber besinnen“.

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Tebartz-van Elst Nachfolger von Zollitsch?

Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst

Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst

Münster (nn) – Der Bischof von Limburg, Franz-Peter Tebartz-van Elst, soll dem scheidenden Bischof Robert Zollitsch im Vorsitz der Deutschen Bischofskonferenz nachfolgen. Dies wurde am Rande des Eröffnungsgottesdienstes der Frühjahrsvollversammlung der Bischöfe im Dom zu Münster bekannt. Mit dieser Wahl wolle man nach den beiden eher als liberal und weltlich geltenden Vorsitzenden Lehmann und Zollitsch bewusst ein Signal nach Innen hin zu den Gläubigen setzen und damit dem seit Jahren anhaltenden Mitgliederschwund in der Katholischen Kirche in Deutschland entgegen wirken. Zugleich sei dies ein deutliches Zeichen hin zu einer Verjüngung der Kirche. Die Generation der durch das Konzil geprägten Bischöfe höre auf, heißt es in Kirchenkreisen. Dies werde jetzt auch im Vorsitz der Bischofskonferenz deutlich.

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