Neues Gesetz: Keine „Brückentage“ mehr

Sichtlich angespannt: SPD-Cheg Sigmar Gabriel

Sichtlich angespannt: SPD-Cheg Sigmar Gabriel

Berlin (hw): Arbeitnehmer werden sich bei ihrer Urlaubsplanung umstellen müssen. Ein sogenannter „Brückentag“ wird künftig wie drei Urlaubstage berechnet. Einen entsprechenden Gesetzesentwurf werden Bundeswirtschaftsminister  Sigmar Gabriel und Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles in den Bundestag einbringen. Es ist davon auszugehen, dass die Regierungsfraktionen von CDU/CSU und SPD diesem Vorschlag zustimmen werden. Vorab äußerten sich auch die Vertreter aller großen Arbeitnehmer- und Arbeitgeberverbände sowie der beiden großen Amtskirchen auf einer Sondertagung in Berlin positiv zu der neuen Regelung. Hintergrund sind die enormen Belastungen durch die überdurchschnittliche Inanspruchnahme besonders der Freitage nach Himmelfahrt und Fronleichnam, wodurch ein Arbeitnehmer mit dem folgenden Wochenende vier freie Tage am Stück erhält. Aber auch die Weihnachtstage sind ein beliebter Zeitraum, um die Urlaubszeit „zu strecken“. Der Sprecher der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) zeigte sich überaus zufrieden mit dem Ergebnis: „Besonders für die kleinen und mittleren Betriebe ist das ein Segen. Zwar muss ja der Arbeitgeber den Urlaubsgesuchen nicht zustimmen. Die Praxis zeigt aber, dass das Betriebsklima erheblich darunter leidet. Mit der neuen Regelung haben wir eine für alle gerechte Lösung gefunden. Besonders loben möchte ich an dieser Stelle die Gewerkschaften, vor allem ver.di, die sehr einsichtige und kooperative Verhandlungspartner waren.“ Nicht weniger erfreut waren die Arbeitnehmervertreter. Die Pressestelle von ver.di betonte vor allem die gute Atmosphäre während der Verhandlungen: „Wir hatten ein sehr fruchtbares Gesprächsklima. Und nur so kann man zu solch zufriedenstellenden Ergebnissen kommen. Auch wir sahen zunehmend den Betriebsfrieden gefährdet. Sei es durch Missgunst unter den Beschäftigten, sei es durch Groll auf den Arbeitgeber, wenn den Urlaubsanträgen nicht zugestimmt wurde.“ Für Branchen, die zur Dienstleistungsgewerkschaft ver.di gehören, tritt diese Regelung  als erstes in Kraft. Alle anderen folgen innerhalb eines Jahres.

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Merkel: Kirchen sollen Gehälter ihrer Bischöfe künftig selbst bezahlen

4871884363_b6ec8924c7_nBerlin (nn) – „Die Kirchen sollen ihre Bischöfe künftig aus eigen Mitteln bezahlen. Allein das Bistum Limburg verfügt über ein Vermögen von 909 Millionen Euro. Da ist es nicht einzusehen, dass die Gehälter der Bischöfe vom Steuerzahler aufgebracht werden“, so die Kanzlerin gegenüber der Presse.  Derzeit werden die Erzbischöfe, Bischöfe, Weihbischöfe und Domvikare vom Staat aus allgemeinen Steuermitteln bezahlt. Im vergangenen Jahr flossen auf diesem Weg fast 475 Millionen Euro an die katholische und evangelische Kirche. Seit Gründung der Bundesrepublik im Jahre 1949 ergibt sich eine Belastung der öffentlichen Haushalte von rund 14,8 Milliarden Euro. Ursprünglich wurden diese Zahlungen damit begründet, dass die Kirchen zahlreiche Güter, Klöster und Ländereien im Zuge der Säkularisierung zu Beginn des 19. Jahrhunderts an den Staat verloren hatten. „200 Jahre Entschädigungsleistungen sind genug“, so Merkel. „Dieses Geld kann sinnvoller verwendet werden. Vielleicht entsteht ja innerhalb der Kirchen auch eine Diskussion darüber, ob ein Bischof wirklich mehr als 10.000,- € monatlich verdienen muss.“

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Tebartz-van Elst Nachfolger von Zollitsch?

Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst

Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst

Münster (nn) – Der Bischof von Limburg, Franz-Peter Tebartz-van Elst, soll dem scheidenden Bischof Robert Zollitsch im Vorsitz der Deutschen Bischofskonferenz nachfolgen. Dies wurde am Rande des Eröffnungsgottesdienstes der Frühjahrsvollversammlung der Bischöfe im Dom zu Münster bekannt. Mit dieser Wahl wolle man nach den beiden eher als liberal und weltlich geltenden Vorsitzenden Lehmann und Zollitsch bewusst ein Signal nach Innen hin zu den Gläubigen setzen und damit dem seit Jahren anhaltenden Mitgliederschwund in der Katholischen Kirche in Deutschland entgegen wirken. Zugleich sei dies ein deutliches Zeichen hin zu einer Verjüngung der Kirche. Die Generation der durch das Konzil geprägten Bischöfe höre auf, heißt es in Kirchenkreisen. Dies werde jetzt auch im Vorsitz der Bischofskonferenz deutlich.

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