Bundesliga führt Play-off-Modus ein

Der Deutsche Fußballmeister wird künftig in einem Play-off-Modus ermittelt. Dies erklärte Dr. Reinhard Rauball, der Präsident des Ligaverbandes und Vorsitzende des Aufsichtsrates der Deutschen Fußball Liga GmbH (DFL), nach einer Sitzung der Gesellschafterversammlung in Frankfurt. „Eine Situation, in der der Meister bereits Anfang April nach 29 Spieltagen mit einem Vorsprung von 19 Punkten feststeht, wollen wir künftig vermeiden. Nichts ist schlimmer für den Fußball als Langeweile. Die Entscheidung erfolgte einstimmig bei einer Gegenstimme“, so Rauball. Woher diese Gegenstimme kam, wurde auch schnell deutlich. „Diesen Handstreich werden wir nicht hinnehmen“, so Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge. „Nur weil Rauball in Dortmund eine falsche Personalpolitik betreibt und ihm deshalb die Spieler weglaufen, muss man doch nicht alle Regeln über Bord werfen.“ Die DFL müsse außerdem dringend reformiert werden. „Es kann nicht sein, dass da alle eine Stimme haben. Wir können uns doch nicht von Loser-Vereinen vorschreiben lassen, nach welchen Regeln wir zu spielen haben“, so Rummenigge.

Sensation – Hertha deutscher Meister, FC Bayern geht leer aus

Deutscher Meister 2014: Hertha BSC

Deutscher Meister 2014: Hertha BSC

Berlin (hw) – Riesenjubel in Berlin, große Enttäuschung in München. Nach einem überaus spannenden Spiel, in dem sich die Kontrahenten nichts schenkten, sicherte sich Hertha BSC nach 1931 die dritte deutsche Meisterschaft. Trotz einer 1:3-Heimniederlage gingen die „Frösche“ als Sieger vom Platz. Das komplizierte Wertungsverfahren, das von vielen weitgehend unbemerkt, zur Saison 2013/14 eingeführt wurde, führte zu dieser auf den ersten Blick verwirrenden Tatsache. „Nun, wir haben, um die Liga spannend zu halten, mehrere Faktoren in die Berechnung der Tabelle einfließen lassen. Entscheidend war heute der große Vorsprung der Bayern nach dem traditionellen Punktesystem. Wir beziehen ja jetzt u. a. auch das Wettverhalten, die Größe der Stadt und die mögliche Entwicklung eines Vereins mit ein. Das ein 1:3 den Herthanern allerdings reichen würde, stellten unsere Experten erst so um die 80. Minute des Spiels fest“, erklärte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach. Bayerns Vorstand für Lizenzspielerangelegenheiten Matthias Sammer hingegen zeigte sich sichtlich „angefressen“: „Es kann nicht sein, dass der Nummer 1 in der Welt solche Hürden in den Weg gestellt werden. Das hat mit Sport nichts mehr zu tun.“ Bayern-Trainer Pep Guardiola zeigte sich wesentlich gelassener. „So sind die Regeln, das akzeptieren wir und setzen uns neue Ziele. Noch ist die Saison nicht gelaufen. Und auch nach dem neuen Regularium haben wir noch Chancen auf die Champions League“, versuchte der Erfolgstrainer die Gemüter zu beruhigen. Von den Berlinern war aus verständlichen Gründen niemand in der Lage, unsere Fragen zu beantworten.