#metoo: Wien nimmt alle Klimt-Werke aus den Museen

Im Zuge der metoo-Debatte über sexuelle Gewalt gegenüber Frauen werden sämtliche Werke des bekanntesten Vertreters des Wiener Jugendstils und (Mit-)Begründers der Wiener Secession, Gustav Klimt, aus den Wiener Museen entfernt. „Nach dem Stand der heutigen Forschung ist es nicht auszuschließen, dass Klimt seine besondere Stellung im Kunstbetrieb ausnutzte, um intime Beziehungen zu seinen Modellen unterhalten“, so ein Sprecher der Stadt Wien. Bis zur endgültigen Klärung werden deshalb seine Bilder in Wiener Museen nicht mehr gezeigt. Klimt war unverheiratet und Vater von sechs Kindern.

Gustav Klimt [Public domain or Public domain], via Wikimedia Commons

Nach MeToo: Sex nur noch nach notariell beurkundeter Einverständniserklärung straffrei

Berlin (nn) – Männer müssen künftig ein Einverständnis von der Partnerin einholen, wenn sie Sex haben wollen. So will es der Entwurf eines „Einverständnis-Gesetzes“, das eine fraktionsübergreifende Initiative von weiblichen Bundestagsabgeordneten erarbeitet hat. Damit sollen Frauen besser vor Übergriffen und Vergewaltigungen geschützt werden. Bisher mussten sie deutlich machen, wenn sie keinen Sex wollten und dies im Zweifel auch beweisen. Der Gesetzentwurf kehrt die Beweislast um. Der Mann muss jetzt ausdrücklich um Erlaubnis fragen und das Einverständnis der Frau im Zweifelsfall durch die Vorlage der notariellen Urkunde beweisen. Die Initiatoren sehen gute Erfolgsaussichten für den Gesetzentwurf, weil derzeit noch keine feste Regierungskoalition besteht. Eine vergleichbare Regelung will die rotgrüne Regierung in Schweden einführen.

Bild: hw

 

Jetzt auch Casanova unter dem Verdacht der sexuellen Übergriffigkeit

Nach Harvey Weinstein und Kevin Spacey steht mit Giacomo Casanova ein weiterer bedeutender Kunstschaffender unter dem Verdacht der sexuellen Übergriffigkeit. Der Verdacht gründet sich vor allem auf die Lektüre seiner Memoiren, Histoire de ma vie. Dieses Werk zählte bisher zur Weltliteratur und galt als herausragendes kulturgeschichtliches Zeugnis des 18. Jahrhunderts. Mit seinen ausführlichen Beschreibungen des aristokratischen und des bürgerlichen Lebens, auf Fürstenhöfen, in Salons und Klöstern, beschreibt es ein detailliertes Gesellschaftsbild des vorrevolutionären Europa. Bei genauerer Betrachtung dieses Werkes muss jedoch der Verdacht aufkommen, dass der Autor regelmäßig gegenüber Frauen sexuell übergriffig wurde. Sollte sich der Verdacht bestätigen, müsste ein Verbot dieses Buches in Betracht gezogen werden. Jedenfalls aber müssten aber die einschlägigen Stellen geschwärzt werden.

Bild: Jean-Louis Forain [Public domain], via Wikimedia Commons