Nach Naidoo-Panne: NDR plant Volksbefragung

Sichtlich angespannt: SPD-Cheg Sigmar Gabriel

Soll mit seinem Ausschuss Vorschlagsliste erarbeiten: Sigmar Gabriel

Hamburg (hw) – Nachdem der NDR seine Entscheidung, Xavier Naidoo zum Eurovision Song Contest (ESC) zu schicken, aufgrund des öffentlichen Drucks zurückgenommen hat, will man in Zukunft einen neuen Weg beschreiten. „Wir werden künftig den Gebührenzahler entscheiden lassen“, heiß es aus der Führungsetage des Senders. Geplant ist, jedem privaten Runfunkbeitragzahler eine „Stimme für den ESC“ zu geben. „Der Pop-Ausschuss des deutschen Bundestages (Vorsitz Wirtschaftsminister und Vizekanzler Sigmar Gabriel, die Red.) wird eine Vorschlagsliste erstellen, aus denen dann jeder Gebührenzahler seinen Liebling auswählen kann. Demokratischer geht es nun wirklich nicht“, teilte eine Sprecher des Senders mit. Man werde alle Hebel in Bewegung setzen, um das neue Verfahren schon für den Wettbewerb 2016 in Stockholm anwenden zu können. Zuvor müsse man noch klären, ob von Seiten der EU Probleme mit der Zulässigkeit des Prozederes gesehen werden.

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ARD: Ab 2016 kein Tatort mehr

tatort spurKöln/Hamburg (hw) – Bis heute noch ist in Deutschland und auch in den deutschsprachigen Nachbarländern der Sonntagabend „heilige“ Tatort-Zeit. Über die Jahrzehnte entwickelte sich die Krimi-Serie der ARD zu einem absoluten Kult. In allen möglichen Konstellationen wurde sich zu gemeinsamen Tatortabenden verabredet, ob privat oder im öffentlichen Raum. Damit ist nun bald Schluss. Wie WDR-Intendant Tom Buhrow telefonisch bestätigte, läuft die Tatort-Uhr zum Jahreswechsel 2016 ab: „Die ARD ist froh darüber, über Jahrzehnte dieses Krimi-Format etablieren und immer weiter ausbauen zu können. Wie sich in den vergangenen Jahren immer mehr abzeichnete, hat sich eben dieses Format trotz zunehmender Akzeptanz wohl überlebt. Dies haben wir schon im Oktober mit allen ARD-Intendanten und dem Rundfunkrat erkannt und die entsprechenden Konsequenzen gezogen.“ Hintergrund sind die zunehmend auch kritische Berichterstattung und der Wille, „auf einem gewissen Höhepunkt aufzuhören und nach neuen Perspektiven zu suchen“, so Buhrow. Aber auch der mediale Druck insgesamt sei „im Laufe der Zeit für alle Beteiligten zu groß geworden“.  Alle über 2015 hinausgehenden Verträge werden, „was finanzielle Verpflichtungen angeht, selbstverständlich eingehalten“, so die offizielle Verlautbarung. Gesendet werden aber ab 2016 keine neuen Folgen mehr. Wiederholungen des Tatorts werde es aber künftig, „wenn es das Programmkonzept hergibt“ allerdings nach wie vor geben.

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