
Bald rollen ICE durch Kassels gute Stube
Kassel/Berlin (hw) – „Kassels Wohnzimmer“ wird derzeit mächtig aufgehübscht. Eine weitere Überraschung wird dann der moderne Einkaufsboulevard zu noch mehr Attraktivität verhelfen: Zusätzlich zu den bisherigen Planungen steht wohl fest, dass eine ICE-Trasse das Angebot der öffentlichen Verkehrsmittel vervollständigen wird. „Bei Beobachtung des Nahverkehrs in der Königsstraße wurde in von uns beauftragten Studien festgestellt, dass immer wieder Lücken entstehen, in denen die Einkaufsstraße zwischen den Haltestellen Stern und Rathaus nicht durchgängig mit Verkehrsmitteln ausgefüllt wird, so dass die Passanten in Versuchung geraten, die Straßenseite zu wechseln. Hierzu stellten wir Überlegungen an“, so Stadtbaurat Nolda. Da zudem ein Interesse daran besteht, die Kasseler Innenstadt mit auch für potentielle Kunden aus ganz Deutschland und dem Ausland attraktiv zu machen, war es nach Ansicht des Oberbürgermeisters der Stadt, Bertram Hilgen, „naheliegend, mit der Deutschen Bahn in Verbindung zu treten, um ausgewählte ICE-Verbindungen durch unsere Vorzeigemeile zu führen“. Geplant ist, zunächst alle Verbindungen von und nach Hamburg und Berlin auch durch die Königsstraße zu führen. Kleiner Leckerbissen für die Kasseler Bürger: Vom Bahnhof Wilhelmshöhe bis zum Rathaus und zurück auf der „documenta-Schleife“ über den Lutherplatz zum Bhf. Wilhelmshöhe wird es den „Spezial-Tarif-Pro-Kassel“ für 10 Euro geben. Für die ICE gilt dabei, um die Fahrzeiten nicht über Gebühr zu erhöhen, auf der Fahrstrecke vom ICE-Bahnhof bis zum Rathaus eine Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h. „Damit dürfte denn auch endlich die 1000er-Marke geknackt werden“, zeigt man sich stolz im Kasseler Rathaus. Hintergrund: Bisher rollen täglich nur über 900 Straßenbahnen und Regiotrams durch die von den Kasselern liebevoll „Fußgängerzone“ genannte Königsstraße.
Bild zusammengefügt aus: ICE: CC BY-SA 2.5
Rathaus Kassel: Sputnik mir This file is licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported license.



Kassel (hw) – Nach dem großen Erfolg des Hessentages 2013 und dem beeindruckenden Start des Flughafens Kassel-Calden (KSF) hat der Magistrat der Stadt Kassel schon die Pläne für das nächste Großprojekt in der Schublade. Eine bisher geheim gehaltene Magistratsvorlage, die unserer Redaktion vorliegt, belegt, dass an der Bewerbung um die Ausrichtung der olympischen Winterspiele 2022 bereits gearbeitet wird. Nicht endgültig geklärt scheint einzig die Umsetzung der alpinen Ski-Wettbewerbe zu sein. Baudezernent Christoph Nolda, der sich zunächst bedeckt hielt, räumte ein, dass die Winterspiele ein „mögliches Szenario für diese Region“ darstellten. Favorisiert würde nach seinen Aussagen eine Erhöhung des Dörnberges auf eine Höhe von „mindestens 2500 m über NN“. Allein die Bewegung der erforderlichen Erdmasssen würde mindestens 2000 Arbeitsplätze schaffen. Dazu kämen noch ca. 500 Arbeitsplätze, die für die Errichtung der Kabinen-und Sesselbahnen an verschiedenen Standorten der Region notwendig seien. Allerdings seien die damit verbundenen Auswirkungen auf den Flughafen Calden noch nicht untersucht. Die Rodel- und Bobwettbewerbe sollen auf einer vom Essigberg bis ins Kasseler Becken reichenden Bahn stattfinden. Bedenken wegen der Gefährdung des möglichen Welkulturerbestatus für den Bergpark räumte der Stadtbaurat aus: „Wenn wir da erst mal den Zuschlag haben, kümmert sich sowieso keiner mehr darum, da haben die gar keine Zeit für.“ Probleme sehe er am ehesten in der Realisierung eines geeigneten Eisstadions: „Ja, da sind wir ein gebranntes Kind. Aber auch das werden wir in den Griff kriegen.“