Olympia 2022: Kassel setzt sich gegen München durch

Wird sich Kassel auch gegen die internationale Konkurrenz durchsetzen?

Wird sich Kassel auch gegen die
internationale Konkurrenz durchsetzen?

Hamburg/München/Kassel (hw) – Champagner und Weißbier waren in München schon kaltgestellt – und dann kam alles ganz anders. Aufatmen und helle Freude dagegen in der aufstrebenden hessischen Metropole. Nicht ganz unerwartet setzte sich Kassel, einst als fast aussichtsloser Kandidat ins Rennen gegangen, mit einer überwältigenden Mehrheit auf der Gremientagung des DSOB als deutscher Bewerber für die olympischen Winterspiele 2022 durch. Besonders in die Karten spielten der geschichtsträchtigen hessischen Wintersportregion die noch im November anstehenden Bürgerentscheide in den geplanten Austragungsorten München, Garmisch-Partenkirchen, Ruhpolding und Berchtesgaden (Königssee), deren Ausgang völlig offen erscheint. „Ein Beispiel, wozu Querulanten dieses wichtige Instrument der direkten Demokratie missbrauchen können – und in diesem Falle ein Glücksfall für diese mir so ans Herz gewachsene Stadt“, kommentierte Kassels Oberbürgermeister Bertram Hilgen den letztlich doch – zumindest in dieser Deutlichkeit – etwas überraschenden Zuschlag des DSOB. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und gehen davon aus, dass wir uns auch gegen Almaty, Krakau, Lemberg und Östersund durchsetzen werden. Dies ist ein klares Signal für die Tradition im Wintersport. Wir werden nun die nächsten Schritte in die Wege leiten. Die ersten Laster werden schon am Montag aus den Alpen anrücken, um mit der Erhöhung des Dörnberges beginnen zu können. Und schon einen Tag später werden wir nach Teneriffa fliegen, um den Bau unserer Schanzenanlagen zu begutachten“, fuhr das Kasseler Stadtoberhaupt fort. Auch der neue IOK-Präsident Dr. Thomas Bach zeigte sich „hocherfreut über diese vernünftige Entscheidung, die herausragendes Engagement für eine verdienstvolle Wintersportregion zu Recht belohnt.“ Aber auch München solle sich nicht entmutigen lassen, sich in Zukunft wieder um ein anderes sportliches Großereignis zu bemühen. Bach wünschte allerdings auch, dass die Münchner Olympia-Befürworter „dieses Ergebnis fair und mit Würde anerkennen und Kassel mit aller Kraft unterstützen“.

 

 Bild erstellt aus Bildern von: Gunnar Ries (Herkules) und Michael Pollak (Ringe)

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Wegen Bibliotheken: Rotgrün in Kassel vor dem Aus?

1566686891_853e5d7690_mKassel (nn) – Der Fraktionschef der Kasseler Grünen, Gernot Rönz, hat angekündigt, dass seine Fraktion dem Votum der Bürger folgen und nunmehr im Stadtparlament für den Erhalt der Bibliotheken stimmen werde. „Das Ergebnis des Bürgerentscheides ist eindeutig. Fast 90% haben für den Erhalt gestimmt. Deshalb korrigieren wir unseren Schließungsbeschluss. Wir Grüne stehen dafür, dass die Zeit des Durchregierens und der Politik von oben zu Ende ist. Politik wird nicht gestört, sondern bereichert, wenn sich Bürgerinnen und Bürger einmischen. Deshalb haben wir in unserem Wahlprogramm auch versprochen, dass wir das Zustimmungsquorum auf 10% absenken. Dieses Programm setzen wir hier in Kassel um und zeigen damit, dass wir zu unserem Wort stehen.“ Das Umschwenken der Grünen wird von der SPD scharf kritisiert. Ihr Fraktionschef Frankenberger sieht ein Rückfall der Grünen in die Zeit ihrer Politikunfähigkeit. „Seit wann wird denn Politik an Wahlprogrammen ausgerichtet. Sollten die Grünen die gemeinsam verabredete Linie verlassen, ist die rotgrüne Zusammenarbeit beendet.“

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