Kassel: Bau von Europas größtem Hafen verzögert sich weiter

Noch herrscht Ruhe in Kassels Karlsaue - bald wird hier mit dem Bau des größten Hafens Europas begonnen

Noch herrscht Ruhe in Kassels Karlsaue – bald wird hier mit dem Bau des größten Hafens Europas begonnen

Kassel (hw) – Idyllische Ruhe herrscht (noch?) in Kassels Karlsaue. Eigentlich sollte Mitte April schon das erste Kreuzfahrtschiff in Kassel ablegen. Dass daraus nichts wird, steht wohl schon seit Anfang November fest. Die Kasseler Bürger wundern sich schon lange, warum mit dem Bau der Hafenanlage nicht längst begonnen wurde. Aber erst an diesem Wochenende wurde uns auf Anfrage von der Pressestelle der Stadt bestätigt, dass „Probleme bei den internationalen Ausschreibungen“ aufgetreten seien. Derzeit sei ungewiss, wann der erste Spatenstich für das ambitionierte Großprojekt erfolgen könne. Beobachter aus dem näheren Umfeld der Planer zeigten sich „sehr verwundert über die derzeit bestehende Orientierungslosigkeit“. Denn niemand erwartete, dass – gerade nach der vorbildlichen Fertigstellung und dem nun reibungslosen Betrieb des Kasseler Flughafens – solche Probleme in der nordhessischen Vorzeigekommune auftreten würden. Von Seiten der Stadt gibt man sich aber weiter optimistisch: „Wir denken in Jahrzehnten. Da kann uns so eine kleine Verzögerung nicht zurückwerfen. Wir gehen davon aus, dass noch im Frühsommer die ersten Bagger in der Karlsaue ihre Arbeit aufnehmen können“ so Oberbürgermeister Hilgen.

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Kassel bekommt einen der größten Häfen Europas

So könnte der Kasseler Hafen aussehen

So könnte der Kasseler Hafen aussehen

Kassel/Berlin (hw) – Der Riesenerfolg des Kasseler Flughafens hat Kassels Stadtoberhäupter hungrig gemacht. Nachdem kürzlich noch fraglich war, ob es in und um Kassel überhaupt noch Schiffsverkehr geben würde, heißt es nun: nicht kleckern, sondern klotzen. In Abstimmung mit dem Bundesministerium für Verkehr und den zuständigen Gremien der EU laufen nun die Planungen für einen der größten Binnenhäfen Europas an. „Durch den direkten Zugang zum Meer sehe ich den Kasseler Hafen in Zukunft aber eher als Seehafen“, so Oberbürgermeister Hilgen. Dafür seien lediglich kleinere Korrekturen an Fulda, Werra und Weser vorzunehmen. „Wir wollen da neben unseren demnächst zwei Verkehrsflughäfen auch hier in der ersten Liga mitspielen“, teilte das Stadtoberhaupt mit. Auf Zuschüsse wolle man sich bei diesem Vorhaben aber nicht verlassen: „Durch die  Schließung eines Jugendzentrums, von drei Stadtteilbibliotheken und die Streichung der Gelder für den Sportlerball ist die Stadt demnächst schuldenfrei, das schafft einen gewissen Investitionsspielraum. Außerdem sprudeln durch den erfolgreichen Flughafen die Steuereinnahmen. Zudem gab es ja in der Vergangenheit vereinzelt Probleme mit Förderanträgen, schnell ist mal eine Frist versäumt oder ähnliches, das halten wir so von uns fern.“ Die Bauarbeiten sollen noch in diesem Jahr beginnen. „Auch wenn die Gesamtbauzeit sicher noch einige Jahre in Anspruch nehmen wird, gehen wir davon aus, dass die erste Aida schon im nächsten Frühjahr an der Schlagd ablegen wird, schließlich haben wir wieder erstklassige Leute für die Geschäftsführung im Auge.“ Zu diesem Thema lesen Sie bitte auch: Kasseler Hafen – auch Karlsaue wird integriert.

 

Bild: (NN/hw)

 

Lesen Sie dazu auch den Kommentar von Wotan Wangenthal