Kassel (nn) – Das Weltkulturerbe Bergpark Wilhelmshöhe bekommt eine neue Attraktion. Im Rahmen der Sanierung der Kaskaden werden diese Rolltreppen erhalten, so die Sprecher der Stadt und der Landesregierung in einer gemeinsamen Erklärung. Dadurch sei der Herkules gerade für ältere und gehbehinderte Menschen vom Park aus leichter zu erreichen. Dies sei auch weltkulturerbeverträglich, weil man dadurch auf die geplante Seilbahn verzichten könne. Die Kandidaten für das Amt des Oberbürgermeisters zeigten sich begeistert. „Dies finanzieren wir aus den Gewinnen von Kassel-Calden und des Hessentages. Und die Herkulesbahn ist auch vom Tisch“, so SPD-Kandidat und Kämmerer Christian Geselle. „Endlich kommen wir dank der CDU-geführten Landesregierung der Lösung der Verkehrsprobleme im Bergpark ein Stück näher“, kommentiert auch der CDU-Kandidat Dominique Kalb den Vorschlag zustimmend. „Für uns ist wichtig, dass die Rolltreppe mit grünem Strom betrieben wird“, so die Kandidatin der Grünen, Eva Koch. „Die soziale Ausgrenzung mobilitätseingeschränkter Menschen wird hier zumindest abgemildert“, ergänzt der Kandidat der Linken, Murat Cakir.
Das Vorhaben geht zurück auf einen Beschluss der Kasseler Jungsozialisten aus dem Jahr 1995. Tief beeindruckt von der Beschlusslage der Jusos übernahmen sowohl das Kasseler Stadtparlament als auch der Hessische Landtag diese Forderung. Seither wird fieberhaft an der Umsetzung der Beschlüsse Rahmen der Sanierung des Herkules und der Kaskaden gearbeitet.



Kassel/Wiesbaden (nn) – In den zum Weltkulturerbe gehörenden Kaskaden im Bergpark Wilhelmshöhe sind Kammmolche gefunden worden. Dies teilte der BUND in einer Pressemitteilung mit. „Bei einer routinemäßigen Kontrolle sind wir fündig geworden. Wir freuen uns sehr, einige wenige Exemplare der vom Aussterben bedrohten Nördlichen Kammmolche dort gezielt schützen zu können. Natürlich ist die Durchführung der Wasserspiele jetzt nicht mehr möglich. Auch ein weiträumiges Betretungsverbot des Bergparkes ist zum Schutz der Tiere erforderlich.“ Ähnlich äußerte sich die Hessische Umweltministerin Priska Hinz (Grüne): „Der Schutz dieser seltenen Tiere geht jetzt vor.“ Dem widersprach ihr Kabinettskollege, Wissenschaftsminister Boris Rhein (CDU): „Das Weltkulturerbe hat Vorrang. Ohne die Wasserspiele und die Möglichkeit, diese zu besuchen, verliert der Bergpark seinen Status als Weltkulturerbe. Dies dürfen wir nicht zulassen.“ Ähnlich äußerte sich der Kasseler Oberbürgermeister Christian Geselle (SPD): „Die Kammmolche haben die Wasserspiele bisher nicht gestört. Dies wird auch in Zukunft so sein, da habe ich keinen Zweifel.“ Auch innerhalb der rotgrünen Koalition in Kassel gab es zunächst heftigen Streit zu diesem Thema. Schließlich verständigte man sich auf eine Expertenanhörung.
