Drohendes Schneechaos in Kassel: Pferdeschlitten stehen bereit

Die Linie 1 beim Testlauf kurz vor Einfahrt in den Betriebshof Wilh. im vergangenen Winter

Die Linie 1 beim Testlauf kurz vor Einfahrt in den Betriebshof Wilh. im vergangenen Winter

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Kassel (hw) – In Kassel brach heimtückisch und völlig überraschend der Winter herein.  Kämpfte man seitens der Verkehrsbetriebe in Kassel in den vergangenen Wintern fast vergeblich gegen die hereinbrechenden Schneemassen an, sieht man sich in diesem Jahr „bestens aufgestellt“. So verlautet es zumindest aus der Presseabteilung der Kasseler Verkehrsgesellschaft (KVG). Etwa 400 Gespanne mit Pferdeschlitten hält man derzeit vor. „Wir sind aber jederzeit in der Lage, noch zu reagieren, wenn wir sehen, dass der Bedarf damit nicht abgedeckt werden kann“, hieß es auf der eigens einberufenen Pressekonferenz weiter. Zumindest die wichtigsten Strecken des öffentlichen Nahverkehrs sollen „in jedem Falle und bei jeder Wetterlage“ mit den historischen Verkehrsmitteln bedient werden können. Für das Personal hieß das im vergangenen Jahr: Fortbildung. „Alle Fahrerinnen und Fahrer mussten im Sommer die Fahrerabzeichen für Gespannfahrer mindestens in Bronze ablegen. Zudem erfolgte bereits in den Wintermonaten eine Schlitten-spezifische Unterweisung“, teilte der Sprecher des Verkehrsunternehmens mit. Man erhoffe sich, dass es so nur zu minimalen Einschränkungen im Winterbetrieb kommen wird.

 

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Berlin: BVG führt Sitzplatzgebühren ein

Auch Berlin wird Gebühren für Sitzplätze erheben

Auch Berlin wird Gebühren für Sitzplätze erheben

Berlin (hw) – Finanzielle Probleme waren und sind immer schon ein Thema der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) und der S-Bahn Berlin GmbH. Doch der Kostendruck wird in diesen Tagen immer größer. Steigende Ausgaben für Löhne, Energie und nicht zuletzt die nicht abreißen wollenden Kosten an der Ringbahn lassen die Unternehmen immer tiefer in die roten Zahlen abrutschen. Doch nun wurde nach kreativen Ideen der Einnahmensteigerung gesichtet. Und fündig wurde man in der tiefen nordhessischen Provinz. Ausgerechnet Kassel, dass der Bundeshauptstadt aufgezeigt hat, wie ein Flughafen auch termingerecht fertiggestellt werden kann, dient der BVG als Vorbild bei der Entwicklung neuer Einnahmequellen. Und so machte sich eine Delegation von Vertretern des Senats, der Wirtschaft, der BVG und der S-Bahn Berlin GmbH  auf die Reise in die documenta-Stadt, um nähere Informationen über die dort ab Dezember eingeführten Sitzplatzgebühren zu erhalten. „Dort wird hervorragende Arbeit geleistet. Und das System ist schlüssig und zukunftsweisend“, erläuterte die Presseabteilung des Berliner Unternehmens die Erkenntnisse dieser Dienstreise. Vorgesehen ist nun, künftig in allen U-, S- und Straßenbahnen sowie den Omnibussen für die Nutzung von Sitzplätzen einen Aufpreis zu erheben. Technisch ist dafür erforderlich, alle Sitzplätze mit einem Chip-Lesegerät auszustatten, das ohne Einführen eines gültigen Sitzplatz-Chips einen Signalton auslöst. Als Verbesserung des Komforts kommt zeitgleich die Ausstattung mit Sitzplatzheizung, die allerdings einen weiteren Zuschlag erfordert.

 

 

 

 

 

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Ab Januar: Anschnallpflicht in Straßenbahnen und Bussen im ÖPNV

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Auch in der Straßenbahn heißt es bald: Anschnallen.

Berlin (hw) – Derzeit werden in allen Betriebshöfen der öffentlichen Nahverkehrsunternehmen Zusatzschichten gefahren. Grund ist eine Verordnung des Bundesverkehrsministeriums, die zum Jahreswechsel in Kraft treten wird. Ab Januar, mit Ausnahmegenehmigung spätestens ab 1.4., gilt in allen Verkehrsmitteln des ÖPNV mit Ausnahme von S- und U-Bahnen eine „allgemeine Anschnallpflicht für alle Fahrgäste im Sitzplatzbereich“. Hintergrund ist laut Verordnung „die durch das häufige Anfahren und Bremsen gegebene besondere Gefährdung im Kurzstreckenbereich“. Ausgenommen sind neben den S- und U-Bahnen bislang auch Buslinien, die ihren Schwerpunkt im Überlandverkehr haben. Für Gurtmuffel wird es übrigens teuer: Wer erwischt wird, muss genau wie ein Schwarzfahrer 60 Euro bezahlen.

 

 

Bild: hw/NN

Kassel: Künftig alle Buslinien durch Königsstraße

Neues Verkehrskonzept: Bald fahren alle Busse und Bahnen durch diie Kasseler Königsstraße

Neues Verkehrskonzept: Bald fahren alle Busse und Bahnen durch diie Kasseler Königsstraße

Kassel (hw) – Kaum wurden die Umstrukturierungspläne der Kasseler Verkehrs-Gesellschaft (KVG) bekanntgegeben, sickern auch schon konkretere Informationen durch. Bekanntlich sollen ab Dezember einige Busverbindungen ausgedünnt werden. Dafür wird aber das Angebot an hoch frequentierten Strecken verbessert. Wir konnten nun schon mal vorab ein – sicher nicht unwesentliches – Detail dieser Pläne in Erfahrung bringen. Da die Königsstraße der am meisten nachgefragte Streckenabschnitt ist, werden künftig nicht nur alle Straßenbahnen sondern auch sämtliche Buslinien durch die Kasseler Innenstadt geführt werden. „Hier ist die Nachfrage am größten. Deshalb ist es eine Selbstverständlichkeit, dass wir dort als erstes ansetzen werden“, bestätigte uns ein Sprecher des Verkehrsunternehmens. Hierdurch solle nun gewährleistet werden, dass pro Minute mehrere Linien zu An- und Abfahrt an allen Haltestellen in der Kasseler „Fußgängerzone“ bereitstehen. Wie denn nun die Verbindungen in den Randgebieten der Stadt künftig aussehen sollen, wollte die KVG nicht beantworten. Dass dort nun aber auch tiefere Einschnitte folgen werden, verrät folgende Stellungnahme: „Allerdings ist es ja kein öffentlicher Nahverkehr, wenn am Stadtrand abends drei Leutchen durch die Gegend geschaukelt werden wollen. Das ist Individualverkehr. Und dafür haben wir in Kassel Taxis.“

 

 

 

Bild: User:Mahlum Ich, der Urheberrechtsinhaber dieses Werkes, veröffentliche es als gemeinfrei. Dies gilt weltweit.

Busse und Bahnen: Sitzplätze werden kostenpflichtig

Sitzplätze künftig nur noch gegen Aufpreis

Sitzplätze künftig nur noch gegen Aufpreis

Kassel (hw) – Neben der traditionellen Fahrpreiserhöhung zum Fahrplanwechsel im Dezember wird es für Kunden der Kasseler Verkehrsgesellschaft eine weitere Neuerung geben. Künftig wird für die Sitzplätze in den Kasseler Bussen und Bahnen ein Aufpreis fällig. Dies verkündete die Pressestelle des Kasseler Verkehrsunternehmens KVG am Mittwoch. Für die Inanspruchnahme eines Sitzplatzes wird es eine aufladbare Chipkarte geben, die während der Beförderung unter der Sitzfläche eingeschoben werden muss. Ohne gültigen Chip wird ansonsten ein sehr lauter Signalton aktiviert. Sozialdezernent Christian Geselle begrüßt diese Pläne: „Ansonsten hätte die allgemeine Tarifanpassung mehr Kosten für alle bedeutet. Insofern halten wir dies für eine sozialverträgliche Lösung, zumal wir ja ab diesem Winter aufgrund der Erfahrungen der letzten Jahre 400 Pferdeschlitten samt Gespannen vorhalten werden.“ Auch Jugenddezerntin Anne Janz zeigte sich „zufrieden mit dieser Neuerung, da die jüngeren Fahrgäste, die ohnehin einen Sitzplatz nicht dringend benötigen, so von der Tariferhöung ausgenommen sind“. Bedenken von Datenschützern, dass so ja auch persönliche Fahrgastbewegungen von Dauerkarteninhabern, die ihren personenbezogenen Chip aller Voraussicht nach kostenfrei laden können, aufgezeichnet würden, schloss Geselle aus: „Die Daten werden meines Wissens nach regelmäßig gelöscht“, so der Kämmerer und Sozialdezernent gegenüber unserer Zeitung. Für Einzel- und Mehrfachkartennutzer wird der Zuschlag 30 ct. pro Fahrt kosten inkl. Umsteigerecht. Und wer es gerne warm haben möchte, muss für die neu nachgerüsteten Sitzplatzheizungen nochmal 20 ct. drauflegen.

Aus gegebenem Anlass bitten wir um Beachtung unseres Impressums.

Bild: Jegkoko

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