CDU-Führungsfrage geklärt: Söder übernimmt

Das zunehmend zu einer Belastung für die Partei gewordene Ringen um den Vorsitz der CDU hat ein Ende. Die Führungsspitze der Union hat sich auf Markus Söder (CSU) als neuen Parteivorsitzenden verständigt. „Markus Söder hat in der Vergangenheit stets gezeigt, wie sehr ihm das Schicksal auch der CDU am Herzen liegt. Dabei hat er auch eigene Interessen zurückgestellt, um die CDU zu unterstützen. Mit seiner Erfahrung als Partei- und Regierungschef ist er der ideale Kandidat“, so die scheidende Parteivorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer. Dem pflichtete ihr Vize, Armin Laschet, der sich selbst um das Amt des Vorsitzenden beworben hatte, bei. „Er mag Parteichef werden. Das heißt aber nicht, dass damit bereits die Frage der Kanzlerkandidatur geklärt ist. Dies entscheiden CDU und CSU gemeinsam. Und die CDU ist nach wie vor der stärkerer Partner.“ Auch Friedrich Merz, der zweite Anwärter auf den CDU-Vorsitz, erklärte seinen Verzicht auf eine weitere Kandidatur. „Mein Ziel war es von Anfang an, Merkel abzulösen. Dies habe ich erreicht. Und ob Söder nördlich des Mains vermittelbar ist, werden wir sehen.“
Bild: Gerd Seidel (Rob Irgendwer) [CC BY-SA (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)]

Sebastian Kurz zur Kanzlerkandidatur für CDU/CSU bereit

Sebastian Kurz

Der konservative österreichische Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) ist grundsätzlich bereit, für die Unionsparteien in der kommenden Bundestagswahl als Kanzlerkandidat anzutreten. „Ich bin, wenn man mich denn ruft, gern bereit, unseren christdemokratischen Schwesterparteien in Deutschland zu helfen“, so Kurz. Das bisherige Angebot nach dem Verzicht von Kanzlerin Merkel (CDU) sei wenig überzeugend. „Die, die wollen, können es nicht und die, die es könnten, wollen nicht.“ Und irgendeine Mehrheit nach der Wahl werde sich schon finden. „Ich habe ja gezeigt, dass ich sowohl mit den Rechtspopulisten als auch mit den Grünen erfolgreich eine Regierung bilden kann.“
Bild: Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres / CC BY-SA (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0)

Merkel: Union noch nicht reif für einen Mann als Kanzlerkandidaten

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich nach dem Verzicht von Annegret Kramp-Karrenbauer auf eine Kanzlerkandidatur skeptisch darüber geäußert, ob ihre Partei bereits reif für einen Mann als Kanzlerkandidat ist. „Dies muss gut überlegt sein. Wir dürfen unsere Partei und auch die Gesellschaft insgesamt da nicht überfordern“, so die Kanzlerin. Zwar sei auch sie für gesellschaftlichen Fortschritt. Wichtiger sei es aber, auch die nächste Bundestagswahl zu gewinnen. „Ob ein Mann hier die erforderliche Unterstützung in der Partei und bei unseren Wählern erhält, ist mehr als fraglich.“
Bild: Deutscher Bundestag/Achim Melde

Nach Rückzug von AKK: Söder (CSU) übernimmt auch CDU

Nach dem angekündigten Rückzug der bisherigen Vorsitzenden der CDU, Annegret Kramp-Karrenbauer, hat der bayerische Ministerpräsident und CSU-Vorsitzende Markus Söder erklärt, auch den Vorsitz der CDU zu übernehmen. „Was wir als Union jetzt brauchen ist Stabilität“, so Söder vor der Presse. „Deshalb haben wir uns in einem transparenten und offenen Verfahren verständigt, dass ich CDU-Vorsitzender werde.“ Dies vereinfache auch die Suche nach einem gemeinsamen Kanzlerkandidaten der Union, so Söder. „Langwierige Schönheitswettbewerbe sind da jetzt nicht mehr nötig.“
Bild: Gerd Seidel (Rob Irgendwer) [CC BY-SA (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)]

Schröder der nächste SPD-Kanzlerkandidat?

Berlin/Hannover (nn) – Wie gewohnt fest in sozialdemokratischer Tradition stehend hat Altkanzler Gerhard Schröder den Ausgang der Bundestagswahl kommentiert: „Sie können in Deutschland keine Mehrheit bilden ohne ökonomische Kompetenz“, so der Hinweis an seine Partei für einen erfolgreichen Wahlkampf.  Sein Reformprogramm Agenda 2010 symbolisiere die ökonomische Kompetenz, die den Sozialdemokraten in seiner Regierungszeit noch zugeschrieben worden sei. Niemand habe etwas gegen Gerechtigkeit, auch er sei dafür. Aber: „Was verteilt werden soll, muss erarbeitet werden“, so Schröder. Als Kanzlerkandidat der SPD hatte Schröder 40,9% (1998), 38,5% (2002) und 34,2% (2005) für seine Partei erreicht. Seine Nachfolger erzielten 23,0% (Steinmeier, 2009), 25,7% (Steinbrück, 2013) und 20,5% (Schulz, 2017). Adenauer war zu Beginn seiner zweiten Kanzlerschaft 77 Jahre alt. So alt wie Schröder 2021.

Ponader jetzt Kanzlerkandidat der Piraten

6983367094_a013390b1f_mBerlin (nn) – Beflügelt durch die guten Umfragewerte stellt auch die Piraten-Partei mit Johannes Ponader einen eigenen Kanzlerkandidaten für  die Bundestagswahl auf. Dies verkündete Parteichef Bernd Schlömer auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz. Ponader, der terminlich verhindert war und deshalb an der Pressekonferenz mit Schlömer nicht teilnehmen wollte, sei ein glaubwürdiger Kandidat, der in besonderer Weise die Inhalte der Partei vermitteln könne, so der Parteichef. Schlömer räumte auf Nachfrage ein, dass mit einem eigenen Spitzenkandidaten das bisherige Wahlkampfkonzept, Inhalte statt Köpfe, ergänzt werde. Diese Ergänzung sei jedoch in der Partei unstreitig.

Foto: flickr/bastianhaasNamensnennungWeitergabe unter gleichen Bedingungen Bestimmte Rechte vorbehalten