WhatsApp jetzt auch per Post

I wrote youMenlo Park (hw) – Eine innovative Idee möchte nun der Instant-Message- Dienst WhatsApp umsetzen. Da die Nutzerzahlen in letzter Zeit rückläufig waren, will sich das Unternehmen nun verstärkt im offline-Bereich der Nachrichtenübermittlung betätigen. Schon ab April des nächsten Jahres soll es nach Aussagen der Firmenleitung möglich sein, „WhatsApp-Nachrichten“ auch per Brief oder Telegramm zu übermitteln. „WhatsApp-Classic“, so der griffige Name für das Produkt, soll in der Lage sein, auch auf Papier, Pappe und ähnlichen Materialien erstellte Nachrichten vom Absender an den Adressaten zu bringen. Hierfür benötigen die Nutzer lediglich einen „Sende-Stempel“ und einen „Erhalten-Stempel“, die der Anbieter kostengünstig zur Verfügung stellen will. Zum Versenden benötigen die Nutzer lediglich einen Zugang zu einem Zustellunternehmen. Dies dürfte in Deutschland in erster Linie die Deutsche Post sein. Für den Empfang ist Hardware erforderlich, für deren Installation jeder Nutzer selbst Sorge zu tragen hat. Die anfallenden Gebühren für den Datentransfer wird WhatsApp ab der 100. Nachricht gestaffelt bis zu einer Höhe von 75% übernehmen. Für Verzögerungen in der Zustellung im Gegensatz zu den online-Diensten will WhatsApp allerdings „keinerlei Haftung“ übernehmen. Nach Auskunft eines Sprechers des Unternehmens verspreche man sich von dem neuen Produkt, „neue Zielgruppen anzusprechen und hochgradige Verschlüsselung gewährleisten zu können“.

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ARD: Aus für Tagesschau

Tagesschau_kulissenHamburg (hw) – Ab 1. Januar wird es im „Ersten“ keine 20-Uhr-Tagesschau mehr geben. Dies gab ARD-Programmdirektor Volker Herres am Abend bekannt. „Die Quoten haben uns zum Handeln gezwungen. Als gebührenfinanzierter Programmanbieter müssen wir auf die Wünsche unseres Publikums eingehen.“ Auf dem begehrten Sendeplatz um 20.00 Uhr wird künftig ein Boulevard-Magazin zu sehen sein. „Die politischen Inhalte sind in den Tagesthemen besser aufgehoben. Und an diesem Format werden wir selbstverständlich vorerst festhalten“, erläuterte ein Sprecher der Sendeanstalten. Aber zur Prime-Time soll es nun „bunter, schneller und actionreicher“ werden. Gerade die Zielgruppe der unter 50-jährigen erwarte mehr unterhaltsame Informationen. Die anderen Sendeplätze der Tagesschau bleiben „leicht modifiziert“ erhalten, hier wird es aber eine „neue Form der Präsentation“ geben, so Herres.

 

 

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documenta: Athen will nicht Gastgeber sein

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Athen will keine documenta

Kassel/Athen (nn) – Die Stadt Athen hat es abgelehnt, im Jahre 2017 neben der Stadt Kassel Ausstellungsort der documenta 14 zu sein. Damit wird es vorläufig nicht zu der vom künstlerischen Leiter Adam Szymczyk angekündigten Zweiteilung der Ausstellung kommen. „Wir haben hier in Athen andere Sorgen, als uns mit Kassel eine Kunstausstellung zu teilen“, so der Athener Bürgermeister Giorgos Kaminis. „Die Arbeitslosenquote liegt bei 26,4 Prozent. Unter den 15- bis 24-Jährigen beträgt sie sogar knapp 51 Prozent. Dies ist das Ergebnis der radikalen Senkung öffentlicher Ausgaben, zu der wir von der Europäischen Union gezwungen wurden.“ Diese falsche Politik habe außerdem dazu geführt, dass sich die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter öffne. „Das reichste Fünftel der Bevölkerung hat ein 6,6-mal höheres Einkommen als das ärmste Fünftel. In keinem anderen EU-Land gibt es so krasse Unterschiede“, so der Bürgermeister, der im letzten Jahr wegen des rigiden Sparkurses von aufgebrachten Athenern verprügelt worden war. „Vor diesem Hintergrund ist es unserer Bevölkerung nicht vermittelbar, aus öffentlichen Geldern für die sehr kurze Zeit von lediglich 100 Tagen eine Kunstausstellung zu finanzieren.“

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Tatort: ARD plant regelmäßigen „Brennpunkt“

Künftig mit Live_Ticker: ARD-Tatort

Künftig mit Live-Ticker: Der ARD-Tatort

Köln (hw) – Der Tatort ist den Deutschen wichtiger als vieles andere. Dem trägt man nun auch in der aktuellen Berichterstattung Rechnung. Künftig wird jeden Sonntag im ersten Programm der ARD sowie auf allen „Dritten“ und eins plus eine aktuelle „Brennpunkt“-Sendung mit dem Thema „Wie fanden Sie den Tatort heute?“ ins Programm genommen. Ausschlaggebend für diesen Entschluss war nach Auskunft von WDR-Intendant Tom Buhrow „die hohe Aufmerksamkeit, die unserem Flaggschiff entgegengebracht wird, die zuletzt aber fast ausschließlich die Print- und online-Medien für sich zu nutzen wussten. Dieses Feld können wir – bei allem Respekt – nicht mehr allein unseren Mitbewerbern überlassen“. In der Tat gibt es in der Bundesrepublik seit geraumer Zeit kaum ein Medium, dass nicht die „Tatort-Frage“ stellt. In nahezu allen deutschen Zeitungen ist der Tatort von Freitag bis Montag Thema Nr. 1. Die ARD wird sich allerdings vorerst auf den Sonntag beschränken und mit dem „Brennpunkt“ direkt im Anschluss an den Tatort um 21.45 Uhr auf Sendung gehen. Man schließt aber nicht aus, „in Zukunft  auch in die Vorberichterstattung mit diversen Formaten noch intensiver einzusteigen“, so ein ARD-Sprecher. Schon während der Tatort-Ausstrahlung wird es einen live-Ticker mit den ersten Kritiker- und Zuschauer-Reaktionen geben. „Ich denke, wir müssen in der Berichterstattung Prioritäten setzen und Wichtiges von Unwichtigem unterscheiden. Und das tun wir hiermit“, so das Fazit Buhrows auf der Pressekonferenz.

 

 

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documenta 14: Stadt Kassel bietet kostenlosen „Air-Shuttle“ nach Athen

Chassalla-Wings präsentiert den documenta-Shuttle

Chassalla-Wings präsentiert den documenta-Shuttle

Kassel (hw) – Nachdem sich in der nordhessischen Metropole die Gemüter nach Bekanntgabe der Ausweitung der documenta nach Athen allmählich beruhigt haben, kündigt die Stadt Kassel eine weitere Maßnahme an, um die Kritiker dieser Entscheidung ruhigzustellen. Oberbürgermeister Hilgen persönlich kündigte am Nachmittag an, alle kunstinteressierten Nordhessen mit Wohnsitz in Stadt und Landkreis Kassel kostenlos nach Athen und zurück zu befördern. Die stadteigene Fluggesellschaft „Chassalla-Wings“ wird ihre gesamte Flotte für den Shuttle-Service nach Athen zur Verfügung stellen. „Bis zum Beginn der documenta wird der Bau der zweiten Startbahn, die auch für unsere A380 geeignet ist, abgeschlossen sein. Und bis 2017 werden uns dann auch alle zwölf in Auftrag gegebenen Maschinen zur Verfügung stehen. So können wir Athen im Stundentakt anfliegen“, teilte das Kasseler Stadtoberhaupt mit. Finanziert wird dieses „dicke Dankeschön an die Bürger“ nach Auskunft des Magistrats  aus den Gewinnen der Flughafen GmbH und des Hessentages 2013. Auch für den in Kassel stattfindenden Teil der documenta 14 gebe es bereits Pläne, den Standort Kassel in Kooperation mit „Chassalla-Wings“ und anderen namhaften Fluggesellschaften „weltweit zum Schnäppchenpreis anzufliegen“, so Hilgen. Gleichzeitig forderte der engagierte Oberbürgermeister und Kulturdezernent die Kasseler Gastronomen und Hoteliers auf, sich „ebenfalls mit günstigen Preisen und kreativen Aktionen als attraktiv für die Kunstinteressierten aus aller Welt zu präsentieren.“

 

 

Bild (bearbeitet):  Imre Solt   This file is licensed under the  https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.en Unported license.

documenta 14 in Athen und New York

Adam Szymczyk

Adam Szymczyk

Kassel/Athen/New York (nn) – Die documenta 14 wird 2017 nicht in Kassel sondern in Athen und New York stattfinden. Dies teilte der neue Künstlerische Leiter der documenta, Adam Szymczyk, gegenüber der Presse mit. Seit der Gründung der documenta im Jahr 1955 ist die Stadt Kassel Gastgeberin der Ausstellung und damit zahlreicher Künstlerinnen und Künstler sowie anderer Kulturschaffender aus aller Welt. „Diese Gastgeberrolle – samt allen Privilegien, die diese mit sich bringt – ist nicht länger haltbar und verlangt förmlich nach einer Infragestellung. Es wird deshalb eine neue Doppelstruktur der documenta 14 geben: Die documenta 14 wird 2017 in New York und Athen stattfinden. Die documenta wird damit ihre unangefochtene Position als Gastgeberin zugunsten einer anderen Rolle ruhen lassen: der Rolle des Gastes in New York und Athen“, so Szymczyk. Er merkte weiter an, dass diese Entscheidung auf vielfältigen grundsätzlichen Überlegungen basiere. Diese hängen mit der aktuellen gesellschaftlichen und politischen Situation in Europa und weltweit zusammen, die künstlerisches Handeln motiviere. Darüber hinaus lassen sie es notwendig erscheinen, dass sich in der documenta 14 die greifbare Spannung zwischen dem Norden und dem Süden – die in der zeitgenössischen kulturellen Produktion reflektiere, artikuliere und gedeutet werde – manifestiert. Teil dieser Herausforderung sei es, die Fallen einer binären Logik zu umgehen und die sich wandelnden Wirklichkeiten nachhallen zu lassen. Anstelle eines einzigen Spektakels mit einem festem Ort und einer klaren zeitlichen Struktur, wie sie für internationale Großausstellungen charakteristisch seien, werde die documenta 14 zwei Durchläufe umfassen, die sich zeitlich und räumlich in einem dynamischen Gleichgewicht befinden. Kassels Oberbürgermeister Bertram Hilgen (SPD) zeigte sich begeistert: „Dass die documenta 14 in Athen und New York stattfinden wird, rückt Kassel zusätzlich in den Focus der weltweiten Aufmerksamkeit. Wird dadurch doch deutlich, dass wir uns in Kassel auch mit drängenden internationalen Fragen beschäftigen. Das Ausstellungskonzept bietet die Chance, die Perspektive zu verdoppeln. Und zwar in voller künstlerischer Freiheit, die die Stelle des jeweiligen Kurators seit Jahrzehnten auszeichnet“, sagte Hilgen. Er habe großes Vertrauen in Adam Szymczyk und sein Team, dass er aus dieser spannenden Idee ein gelungenes Konzept für die documenta 14 machen wird.

Foto: von Haemmerli (Eigenes Werk) [CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

 

Eklat bei Rigoletto-Aufführung: Tochter überlebt, Herzog wird ermordet

2765492512_de721e93b9_zKassel (nn) – Zu einem Eklat kam es bei der Aufführung von Verdis Oper Rigoletto im Kasseler Staatstheater: Entgegen der historischen Vorlage wurde nicht die Tochter Rigolettos, Gilda, ermordet, sondern der Herzog. „Der Schluss des Stückes spiegelt eine tradierte und völlig überholte Frauenrolle in einer von Männern beherrschten Gesellschaft wider und widerspricht dem Bild einer selbstbewussten und emanzipierten Frau. Deshalb haben wir da korrigierend eingegriffen“,  heißt es im Programmheft. „Eine betrogene Frau lässt sich heute nicht mehr für ihren treulosen Liebhaber umbringen, sondern tötet ihn selbst.“ Für das Publikum völlig überraschend wurde deshalb am Ende nicht Gilda anstelle ihres treulosen Herzogs umgebracht, sondern der Herzog selbst durch Gilda in einem „Akt der Selbstbefreiung“. Es entfiel außerdem die weltberühmte Arie La donna è mobile. „Die moderne Frau ist nicht launisch. Sie handelt konsequent.“

Foto: flickr/balachandar CC-Lizenz:  Bestimmte Rechte (Namensnennung, Weitergabe unter gleichen Bedingungen) vorbehalten

Wetten dass gerettet: Ab Januar 2015 bei RTL mit Mario Barth

RTL rettet Wetten dass, Barth übernimmt

RTL rettet Wetten dass, Barth übernimmt

Köln/Mainz/Luxemburg (hw) – Gerade noch rechtzeitig vor der letzten Ausgabe von „Wetten, dass?“ im ZDF gibt es gute Nachrichten für alle Fans dieser Sendung.  Nun geht es doch weiter mit dem deutschen Unterhaltungs-Flaggschiff „Wetten dass“. Die RTL-Group sicherte sich die Rechte an dem Format für zunächst zehn Jahre. Wohl schon seit über einem Jahr wurde hinter den Kulissen an diesem Coup gebastelt. Den neuen Showmaster präsentierte der Privatsender auf der Pressekonferenz am gestrigen Abend gleich mit: Mario Barth wird der fünfte Chef des TV-Klassikers. Ihm zur Seite stehen wird die neue Assistentin Olivia Glamour, hinter der sich wohl der Komiker Oliver Pocher verbirgt. Einige Änderungen werden die Zuschauer wohl hinnehmen müssen. So wird die Sendung künftig „Barth wettet“ heißen und wöchentlich ausgestrahlt werden. Frank Elstner, der „Vater“ der Sendung zeigte sich zufrieden mit der Lösung: „Als ich zunächst davon hörte, war ich etwas skeptisch, aber nun bin ich froh und erleichtert, dass es weitergeht.“ Am Mainzer Lerchenberg, Heimat des ZDF, wollte man sich „zunächst nicht äußern“, ein Sprecher sagte aber zu, in den nächsten Tagen eine Stellungnahme abzugeben. Mario Barth äußerte den Wunsch, die Sommersendung aus dem Stadion des Champions-League-Finales zu senden und „mindestens einmal im Jahr aus der Allianz-Arena“.

 

Bild: Udo Grimberg  This file is licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported license.

Tebartz widerspricht Prüfbericht: Ein Bischof ist kein Buchhalter sondern Zeuge der Wahrheit

Franz-Peter Tebartz-van Elst

Franz-Peter Tebartz-van Elst

Der vom Amt des Bischofs von Limburg zurückgetretene Franz-Peter Tebartz-van Elst widerspricht dem Prüfbericht der Deutschen Bischofskonferenz zum Bau seiner im Verhältnis bescheidenen bischöflichen Residenz. Seine Stellungnahme veröffentlichen wir hier exklusiv im Wortlaut:

1. Komplex:
Zur unterstellten Diskrepanz zwischen dem Wissenstand des Bischofs und den Angaben
gegenüber S.Em. Kardinal Lajolo (ng. S. 46; S. 51 Ziff. 25 und 29;S.103) wird erklärt:

Bereits im Oktober 2013 habe ich auf die mir vorgelegten Fragen unter Nr. l.6. wahrheitsgemäß mitgeteilt, dass mir beim Gespräch mit S.Em. Kardinal Lajolo, am 10. September 2013 die differenzierte Gesamtsummenrechnung noch nicht vorlag. In den vorausgehenden Sitzungen des Vermögensverwaltungsrates des Bischöflichen Stuhls war immer wieder von der Notwenigkeit und dem Bemühen die Rede, mögliche Abschreibungen mit zu berücksichtigen, die hinsichtlich der gesamten Baukostensumme dann zu Verringerungen geführt hätten. In der vom Bericht angesprochenen Sitzung des Vermögensverwaltungsrates vom 28. August 2013, nach der ich über die Erweiterung des Kreditumfanges hätte informiert sein müssen, war ich entgegen der Angabe des Berichtes gar nicht anwesend, weil ich an diesem Tag zu einer Begegnung mit dem Präfekten der Bischofskongregation, S.Em. Marc Kardinal Ouellet, in Rom weilte.

Auch die Behauptung des Berichtes, nach der die Unterzeichnung des Protokolls der Sitzung des VermögensverwaItungsrates vom 28. August 2013 durch mich am 11. September 2013 erfolgt sei, kann nicht als Beleg für meine Kenntnis der differenzierten Gesamtbaukostensumme angeführt werden. Das Gespräch mit S.Em. Kardinal Lajolo fand am Tag zuvor statt und erst am Tag darauf wurde mir das Protokoll der Sitzung vom 28. August 2013 von Generalvikar Dr. Kaspar zugestellt, so dass erst zu diesem Zeitpunkt eine Beschäftigung meinerseits im Detail möglich war.

Die Romgenehmigung erweist sich als nicht erforderlich. Vorsorglich wurde jedoch der Vertreter des Heiligen Stuhls in Deutschland, Erzbischof Dr. Jean-Claude Périsset, seit Baubeginn im Jahr 2010/2011 mehrfach durch Generalvikar Dr. Kaspar informiert (vgl. das in der Anlage beigefügte Schreiben von Rechtsanwalt Professor Ignor vorn 5. November 2013; und meine Beantwortung der Einzelfragen, die mir im Oktober 2013 von der Bischofskongregation vorgelegt wurden, vgl. hier: Nr. |.5.;6.).

2. Komplex:
Soweit kirchenrechtliche Bedenken geäußert werden, beziehen sich diese auf Einhaltung der Schriftform (vgl. Prüfungsbericht S. 15 und S. 37) und die Respektierung der Beispruchsrechte. Beide Gegenstände formaler Natur lagen in der Verantwortung des Generalvikars. Als Nicht-Fachmann auf dem Gebiet der kirchlichen Verwaltung und durch meine Qualifikation als Wissenschaftler in der Pastoraltheologie musste ich Generalvikar Dr. Kaspar die Verantwortung hierfür überlassen, der „als einziger (neben dem Geschäftsführer des Bischöflichen Stuhls) nachweislich über einen umfassenden Einblick in die Vermögensstruktur des Bischöflichen Stuhls verfügte” (vgl. Prüfungsbericht S. 50 Ziff. 21).

lm Übrigen stellt der beschrittene Weg eine Fortsetzung der vorausgehenden
Übung des Domkapitels auf diesem Gebiet dar.

3. Komplex:
Zur behaupteten Letztverantwortung des Bischofs im Bericht verstehe ich diese seit jeher so, dass sie sich in der Nachfolge der Apostel an den Herrn der Kirche richtet (Zeuge der Wahrheit), nicht jedoch als Ausdruck einer verwaltungsmäßigen All- und Detailzuständigkeit. Ein entgegengesetztes Verständnis würde an den bischöflichen Dienst Kriterien anlegen, die ihn in erster Linie als Verwaltungsfachmann, Bausachverständigen und Buchhalter sehen, statt auf seine lehramtliche, pastorale, geistliche und caritative Sendung abzustellen.

4. Komplex:
Zur Verantwortung des Generalvikars (vgl. S. 35, S. 39 und S. 101):

Mit Beginn meines bischöflichen Dienstes in der Diözese Limburg im Januar 2008 habe ich eine in vielfacher Hinsicht ungeordnete, wenig sachorientierte und primär personenbezogene Verwaltungssituation eingetroffen. Diese hat mich veranlasst – nicht zuletzt auf den ausdrücklichen Rat meines Vorgängers im Bischofsamt, Bischof em. Dr. Franz Kamphaus, hin – im September 2009 Generalvikar Dr. Franz Kaspar aufgrund seiner Verwaltungserfahrung und seines Standings in der gesellschaftlichen Öffentlichkeit in das Amt des Generalvikars zu berufen.

Er drängte im Interesse einer größeren Verwaltungseffizienz darauf, dass ihm die Bauabteilung und Kunstpflege im Bischöflichen Ordinariat direkt zugeordnet und aus der Einbindung in das Finanzdezernat gelöst werde.

Ferner beanspruchte er die Rolle des Bischöflichen Ökonoms in der Diözese, entgegen der früheren Praxis der Beauftragung des Finazdezernenten mit dieser Verantwortung. Auch das Anlagegeschäft hat er in seine Zuständigkeit genommen. Bezogen auf den Bau des Bischofshauses hat er den Wechsel vom zweiten Entwurf (Architekt Hamm) zu der Konzeption von Professor Schattner wesentlich betrieben.

Hinsichtlich der Kunstausstattung im Bischofshaus hat er die Initiative zu den Künstlern Professor Johannes Schreiter (Glasfenster), Karl-Matthäus Winter (Ausstattung der Kapelle) und Professor Thomas Duttenhofer (Portal), mit denen er allesamt persönlich bekannt war, betrieben.

Zu den vorhandenen historischen Möbeln aus dem Depot hat er aus eigener Initiative und ohne meine Kenntnis Mobiliar erworben.

Zur Unterstellung der Anforderung der Verschwiegenheit wird darauf verwiesen, dass die entsprechenden Regelungen in den Dienstverträgen zwischen Bistum und Bischöflichen Stuhl identisch sind (vgl. die in der Anlage beigefügten beiden Dienstverträge). Auch in der Praxis ist mir keine abweichende Handhabung gegenwärtig.

Die besondere Problematik im Bistum Limburg, die schon vor meinem Kommen durch Indiskretionen gekennzeichnet war (vgl. Brief von Professor Christoph Mäckler vom 20. August 2008 zum Bauvorhaben des Domkapitels; vgl. auch Prüfungsbericht S. 100), legte es trotzdem nahe, immer wieder auf eine selbstverständliche Diskretionsverpflichtung zu verweisen. Denn auch die Vorgeschichte zum Bau des Hauses der Bischöfe zeigt bereits, wie sehr hier ein Weg in die Intransparenz beschritten wurde, aus dem man später schwerlich herauskam.

Die Entscheidung, die KPMG mit der Abwicklung zu beauftragen (vgl. S. 69 und S. 88), erschien mir als eine zukunftsweisende Maßnahme (Outsourcing) auch um dem Vorwurf einer bloß internen Selbstkontrolle zu begegnen.

Zudem reichte auch die Verwaltungskapazität des Bischöflichen Ordinariates nicht aus, um diese Aufgabe zu erfüllen.

5. Komplex:
Zur Auflistung der kostentreibenden und kostenerhöhenden Sachverhalten (S. 79-82) wird bemerkt:

Es wird im Prüfungsbericht eine Darstellung der Gesamtkosten vorgelegt, die den methodischen Irrtum erregt, dass die dort genannten absoluten Beträge Mehrkosten darstellten, während sie sich als Gesamtkosten der einzelnen Positionen erweisen. Der dadurch erweckte Eindruck führt zu Größenordnungen, die irritieren müssen.

Zu jedem der im Bericht genannten Punkte könnte durch die zuständigen Mitarbeiter Stellung genommen werden. Was die Verantwortung als Bischof angeht, muss dabei die Einschränkung gesehen werden, dass ich als Bischof weder ein Finanz- noch ein Baufachmann bin. Soweit mir persönlich konkrete Informationen zu den im Bericht genannten Einzelpositionen möglich waren, habe ich diese in dem Gesprächen arn 4. und 5. März 2014 in der Bischofskongregation vorgetragen. Auf dem Hintergrund misslicher Erfahrungen mit anderen Bauprojekten im Bistum lag mir besonders daran, von Anfang an Qualität und Nachhaltigkeit im Gesamtprojekt zu beachten.

Zum Exkurs des St. Georgswerkes (S. 32f.):

Zutreffend stellt der Bericht fest, dass „das Urteil, das der safzungsmäßige Zweck des Werkes im Jahre 2011 nicht mehr erfüllt werden kann, dem Bischof zusteht.“ (vgl. 5.32). Die Verfasser des Berichts halten für klärungsbedürftig, ob die dem Bischöflichen Stuhl zufallenden Mittel für den vom Gründer bestimmten Zweck verwendet wurden. Sie sehen im Aufhebungsdekret des Bischofs eine Einschränkung der ursprünglichen Zweckbestimmung.

Hierzu ist aber- äußerlich abweichend vom Aufhebungsdekret vom 27. September 2011 -im Protokoll des Vermögensverwaltungsrates des Bischöflichen Stuhls vom 2. November 2011 belegt, dass auch nach der Auflösung des St. Georgswerkes das dem Bischöflichen Stuhl zufallende Vermögen auch Weiterhin für „kirchliche, gemeinnützige oder mildtätige Zwecke” genutzt werden soll und muss.

Daraus wird ersichtlich, dass sich an der Stiftungsintention des St. Georgswerkes nichts geändert hat, ungeachtet der Frage, ob bei der Gründung des Werkes in der unmittelbaren Nachkriegszeit der Bau eines diözesanen Begegnungszentrums intendiert war. Die in diesem Zusammenhang offene Rechtsfrage, die nach Auffassung der Verfasser des Berichts der Klärung bedarf, belegt, dass kein intentionaler Verstoß gegen die Zweckbestimmung vorgeworfen werden kann (vgl. Protokoll des VVR 2. November 2011).

Der Verantwortliche für die Entscheidung, Generalvikar und Bischöflicher Ökonom Dr. Franz Kaspar, war sich offensichtlich der Tatsache bewusst, dass die Stiftungsintention des Werkes weiterhin durch das Vermögen des Bischöflichen Stuhls gedeckt ist und gewährleistet wird. Von dieser Gewissheit bin ich ausgegangen.

Foto: flickr/Medienmagazin proNamensnennung Bestimmte Rechte vorbehalten

ZDF: Markus Lanz bezieht erstmals Stellung – übernimmt er die „Heute-Show“?

Stellt sich der Öffentlichkeit: der umstrittene Moderator Markus Lanz

Stellt sich der Öffentlichkeit: der umstrittene Moderator Markus Lanz

Mainz (hw) – Erstmals wird sich Markus Lanz nach den Vorwürfen, die gegen ihn nach seiner Sendung, in der Sarah Wagenknecht und Hans-Ulrich Jörges zu Gast waren, erhoben wurden, öffentlich äußern. Als Reaktion auf das extreme Internet-Bashing gegen Markus Lanz hat Markus Lanz als einzigen Gast für seine Talkshow am nächsten Dienstag den in die Kritik geratenen Moderator Markus Lanz eingeladen. Markus Lanz, so eine Erklärung aus der Pressestelle des ZDF, wird sich offen allen Fragen stellen, u. a. auch über die gegen ihn initiierte Online-Petition. Das ZDF stehe aber „weiter uneingeschränkt zu einem hervorragenden Moderator und Showmaster“, heißt es weiter. Von Lanz‘ Management wurde mitgeteilt, dass er „sich freut, in diesem Format Stellung beziehen zu können“. Überrascht zeigten sich Medienbeobachter darüber, dass Markus Lanz ausgerechnet bei Markus Lanz, der für seine teils schonungslosen Interviews bekannt ist, sein Schweigen beenden wird. „Das zeugt von Größe, sich gerade in dieser Sendung zu stellen. Das nötigt allergrößten Respekt ab, denn Lanz ist unberechenbar. Das wird eine echte Herausforderung für Markus“, äußerte sich ein Kenner der Szene. Wie die technische Umsetzung, die aufgrund der Personalunion der Protagonisten problematisch ist, erfolgen wird, ließ der Sender allerdings offen.  Ob Lanz  all seine Aufgaben beim ZDF weiterführen darf, scheint indes fraglich – der Mediendienst Kress handelte Markus Lanz bereits als Nachfolger von Oliver Welke, der voraussichtlich ab Oktober das Frauenmagazin „Mona Lisa“ übernehmen wird.

 

Bild: User:Udo Grimberg  Diese Datei ist unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported lizenziert.