
Bundestrainer Joachim Löw hat nach der 0:6 Niederlage gegen Spanien angekündigt, künftig wieder mit einem Libero spielen zu wollen. „Wir müssen dringend die Verteidigung stabilisieren. Franz hat es ja seinerzeit vorgemacht, wie das geht“, so Löw gegenüber Journalisten. Außerdem werde er die umstrittene Raumdeckung aufgeben und die Manndeckung wieder einführen. „Bewährtes soll man nicht ohne Not vorschnell aufgeben. Mit der Manndeckung haben gerade deutsche Mannschaften bei vielen Welt- und Europameisterschaften hervorragende Ergebnisse erzielt“, so der Bundestrainer. Außerdem sei die Raumdeckung grundsätzlich eine intellektuelle Überforderung für Fußballer. „Ich jedenfalls bin bei der Vermittlung gescheitert.“ Aber auch in der Sache selbst sei sie verfehlt. „Räume schießen keine Tore. Deshalb muss man Räume auch nicht decken.“
Bild: Новикова Юлия, CC BY-SA 3.0 GFDL, via Wikimedia Commons
Frankfurt (nn) – Der Deutsche Fußballmeister wird künftig in einem Play-off-Modus ermittelt. Dies erklärte Dr. Reinhard Rauball, der Präsident des Ligaverbandes und Vorsitzende des Aufsichtsrates der Deutschen Fußball Liga GmbH (DFL), nach einer Sitzung der Gesellschafterversammlung in Frankfurt. „Eine Situation, in der der Meister bereits Anfang April nach 29 Spieltagen mit einem Vorsprung von 19 Punkten feststeht, wollen wir künftig vermeiden. Nichts ist schlimmer für den Fußball als Langeweile. Die Entscheidung erfolgte einstimmig bei einer Gegenstimme“, so Rauball. Woher diese Gegenstimme kam, wurde auch schnell deutlich. „Diesen Handstreich werden wir nicht hinnehmen“, so Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge. „Nur weil Rauball in Dortmund eine falsche Personalpolitik betreibt und ihm deshalb die Spieler weglaufen, muss man doch nicht alle Regeln über Bord werfen.“ Die DFL müsse außerdem dringend reformiert werden. „Es kann nicht sein, dass da alle eine Stimme haben. Wir können uns doch nicht von Loser-Vereinen vorschreiben lassen, nach welchen Regeln wir zu spielen haben“, so Rummenigge.
Frankfurt (nn) – Nach mehreren Fehlentscheidungen nach Videobeweis will der DFB den Video-Assistenen, der das Spiel überwacht und den Schiedsrichter auf Fehler hinweist, durch ein Votum der Fernsehzuschauer ersetzen. „Dann wissen wir zwar auch nicht, ob die Entscheidung richtig ist. Sie ist aber dann demokratisch legitimiert“, so ein Sprecher des DFB.
Stuttgart (hw) – Neue Wege geht der VfB Stuttgart bei der Besetzung des Trainerpostens. Nach der Trennung von Alexander Zorniger hat der Vorstand beschlossen, dass „sich die Mannschaft selbst da unten rausholen“ solle, so Präsident Wahler. Und das ist wohl wörtlich gemeint. Denn Interimstrainer Jürgen Kramny wird den Cheftrainerposten als Besitzer der Fußballleherlizenz nur formal weiter innehaben. „Bis zum Ende Saison wird Jürgen gwissermaßen als Moderator und Berater bei der Trainingsgestaltung, Spielvorbereitung und Kaderplanung tätig sein. Die Mannschaft wird für sämtliche Aufgaben alleinverantwortlich im Kollektiv zuständig sein“, teilte ein Vereinssprecher mit. Hiermit soll offenbar auch ein Zeichen gesetzt werden. Es sollen mit dieser Maßnahme nicht „nur flachere Hierarchien Einzug halten“, sondern auch „deutlich werden, dass auch in Stuttgart das Geld nicht auf Bäumen wächst“, erläuterte Wahler das neue Konzept. Die Mannschaft zeigte sich zunächst „überrascht“, wie uns Kapitän Christian Gentner mitteilte. Insgesamt freue man sich aber „über das in uns gesetzte Vertrauen“. Zu prüfen sei nach Auskunft des Vorstands lediglich, ob DFB und DFL „grünes Licht für unser Vorhaben geben“.




