Bundesregierung plant Gehweg-Maut

Will Wirtschaft und Soziales unter einen Hut bringen: Sigmar Gabriel

Macht sich für Gehweg-Maut stark: Bundeswirtschaftsminister Gabriel

Berlin (hw) – Nun will auch die SPD einen Vorschlag zur Maut einbringen. Parteichef Sigmar Gabriel kämpfte unermüdlich um die von Insidern schon seit Längerem propagierte „Gehweg-Maut“. Nun, da sich der Bundestag mit dem Maut-Konzept von Vekehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) beschäftigt, scheint die Zeit auch reif für Gabriels Pläne. Diese Regelung sieht vor, dass Kinder, die bis zum Alter von 10 Jahren mit ihren Verkehrsmitteln den Gehweg benutzen dürfen, die „Wichtel-Vignette“ gut sichtbar an ihrem Bobby Car, Roller, Drei-, oder Fahrrad zu führen haben. Die Eltern müssen dafür eine Gebühr von jährlich 80,- € entrichten. Für einmalige Fahrten werden an jeder (!) Ampel Automaten zu finden sein, an denen Einzel- und Mehrfach-Vignetten erhältlich sind. Überwacht werden soll das Einhalten dieser Bestimmung durch die kommunalen Ordnungsbehörden und die Polizei. Offensichtlich aufgeschreckt durch die letzten Unfallstatistiken und Studien einerseits und gezwungen zur Refinanzierung künftiger Regierungsgeschenke an Besserverdienende andererseits, wird dies sowohl von CDU und SPD aber nur als Vorstufe für eine allgemeine Fahrrad-Maut gesehen.

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Schäuble: Autobahnen privatisieren

3817544628_283786bc45_zBerlin (nn) – Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) schlägt vor, die Bundesautobahnen zu privatisieren. „Mit dem derzeitigen Steueraufkommen können wir unser Autobahnnetz weder erhalten noch ausbauen. Da wir unseren Bürgern keine Steuererhöhungen zumuten wollen, bleibt nur eine Privatisierung“, so Schäuble. Der Bund werde zunächst einzelne Autobahnabschnitte zum Verkauf anbieten. Im Gegenzug erhalten die neuen Eigentümer das Recht, eine Gebühr von den Nutzern der Autobahnen zu verlangen. „Dies ist in anderen Ländern schon längst üblich und hat sich dort auch bewährt“, so der Finanzminister.

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PKW-Maut: Bayern zieht nach und erhebt ebenfalls Infrastrukturabgabe für Auswärtige

4355904691_aacfb137dbMünchen (nn) – Der Freistaat Bayern wird noch in diesem Jahr für die Nutzung seiner Straßen eine Mautpflicht für alle Fahrzeuge einführen, die nicht in Bayern zugelassen sind. Dies ist das Herzstück der neuen bayerischen Verkehrsplanung, die Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) in München vorstellte: “Es ist nicht einzusehen, dass die Bayern allein die erheblichen Kosten für den Ausbau und die Sanierung unseres Straßennetzes aufbringen müssen. Wir werden deshalb nach dem Vorbild des Bundes eine Infrastrukturabgabe von allen Auswärtigen erheben. Bayern sind natürlich von dieser Abgabe befreit.” Die Maut wird ohne großen Verwaltungsaufwand im Wege einer Vignette erhoben. Das Nutzungsrecht für 10 Tage kostet 10,- €, für zwei Monate 30,- € und für das ganze Jahr 100,- €. Ein Verstoß wird mit einem Bußgeld in Höhe von 1.000,- € geahndet. Die Freistaat erwartet zusätzliche Einnahmen in Höhe von 500 Millionen Euro.

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Kassel führt Straßen-Maut für Auswärtige ein

Bald Maut auf Kasseler Straßen?

Bald Maut auf Kasseler Straßen?

Kassel (nn) – Die Stadt Kassel wird noch in diesem Jahr für die Nutzung ihrer Straßen eine Mautpflicht für alle Fahrzeuge einführen, die nicht in Kassel zugelassen sind. Dies ist Teil des neuen Verkehrsentwicklungsplanes, der in den städtischen Gremien derzeit diskutiert wird. „Es ist nicht einzusehen, dass die Kasseler Bürger allein die erheblichen Kosten für den Ausbau und die Sanierung des 670 Kilometer langen Straßennetzes aufbringen müssen. Jährlich werde hier über 20 Millionen Euro investiert“, so ein Sprecher der Stadt. Die Maut wird ohne großen Verwaltungsaufwand im Wege einer Vignette erhoben. Das Nutzungsrecht für 10 Tage kostet 10,- €, für zwei Monate 30,- € und für das ganze Jahr 100,- €. Ein Verstoß wird mit einem Bußgeld in Höhe von 1.000,- € geahndet. Zur Überwachung werden weitere 100 Hilfspolizisten eingestellt. Die Stadt erwartet zusätzliche Einnahmen in Höhe von 10 Millionen Euro.

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