Eklat bei Rigoletto-Aufführung: Tochter überlebt, Herzog wird ermordet

2765492512_de721e93b9_zKassel (nn) – Zu einem Eklat kam es bei der Aufführung von Verdis Oper Rigoletto im Kasseler Staatstheater: Entgegen der historischen Vorlage wurde nicht die Tochter Rigolettos, Gilda, ermordet, sondern der Herzog. „Der Schluss des Stückes spiegelt eine tradierte und völlig überholte Frauenrolle in einer von Männern beherrschten Gesellschaft wider und widerspricht dem Bild einer selbstbewussten und emanzipierten Frau. Deshalb haben wir da korrigierend eingegriffen“,  heißt es im Programmheft. „Eine betrogene Frau lässt sich heute nicht mehr für ihren treulosen Liebhaber umbringen, sondern tötet ihn selbst.“ Für das Publikum völlig überraschend wurde deshalb am Ende nicht Gilda anstelle ihres treulosen Herzogs umgebracht, sondern der Herzog selbst durch Gilda in einem „Akt der Selbstbefreiung“. Es entfiel außerdem die weltberühmte Arie La donna è mobile. „Die moderne Frau ist nicht launisch. Sie handelt konsequent.“

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Kassel: Künftig alle Buslinien durch Königsstraße

Neues Verkehrskonzept: Bald fahren alle Busse und Bahnen durch diie Kasseler Königsstraße

Neues Verkehrskonzept: Bald fahren alle Busse und Bahnen durch diie Kasseler Königsstraße

Kassel (hw) – Kaum wurden die Umstrukturierungspläne der Kasseler Verkehrs-Gesellschaft (KVG) bekanntgegeben, sickern auch schon konkretere Informationen durch. Bekanntlich sollen ab Dezember einige Busverbindungen ausgedünnt werden. Dafür wird aber das Angebot an hoch frequentierten Strecken verbessert. Wir konnten nun schon mal vorab ein – sicher nicht unwesentliches – Detail dieser Pläne in Erfahrung bringen. Da die Königsstraße der am meisten nachgefragte Streckenabschnitt ist, werden künftig nicht nur alle Straßenbahnen sondern auch sämtliche Buslinien durch die Kasseler Innenstadt geführt werden. „Hier ist die Nachfrage am größten. Deshalb ist es eine Selbstverständlichkeit, dass wir dort als erstes ansetzen werden“, bestätigte uns ein Sprecher des Verkehrsunternehmens. Hierdurch solle nun gewährleistet werden, dass pro Minute mehrere Linien zu An- und Abfahrt an allen Haltestellen in der Kasseler „Fußgängerzone“ bereitstehen. Wie denn nun die Verbindungen in den Randgebieten der Stadt künftig aussehen sollen, wollte die KVG nicht beantworten. Dass dort nun aber auch tiefere Einschnitte folgen werden, verrät folgende Stellungnahme: „Allerdings ist es ja kein öffentlicher Nahverkehr, wenn am Stadtrand abends drei Leutchen durch die Gegend geschaukelt werden wollen. Das ist Individualverkehr. Und dafür haben wir in Kassel Taxis.“

 

 

 

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Kassel: Zissel heißt nun WINGAS(sel)-Wasserfest – „d’r Häring“ muss weichen

Schon beim nächsten Zissel wird er nicht mehr hängen: "d'r Häring"

Schon im August wird er nicht mehr aufgehängt: „d’r Häring“ am Rondell

Kassel (hw) – Neuer Sponsor, neuer Name, neue Attraktionen. Kassels traditionsreiches Volksfest erscheint in diesem Jahr in neuem Gewand. Für die nächsten fünf Jahre ist das Kasseler Gashandelsunternehmen WINGAS als Hauptsponsor eingestiegen. Dies wurde am Abend auf einer Pressekonferenz bekanntgegeben. Das bringt einerseits Planungssicherheit und die Möglichkeit, das Programm noch attraktiver zu gestalten (unter anderem versuche man nun, Hochkaräter wie Mickie Krause und Michael Wendler zu verpflichten). Auf der anderen Seite müssen sich die Kasseläner, Kasselaner und Kasseler an einige Neuerungen gewöhnen. „Mit dem neuen Namen wollen wir etwas frischen Wind in das Fest bringen und die Modernisierung des Festes auch nach außen dokumentieren“, erläuterte ein WINGAS-Sprecher das neue Konzept. Dazu gehöre auch, der ökologischen Verantwortung nachzukommen. Deshalb habe man sich in Absprache mit dem ausrichtenden Verein „Zissel in Kassel.e. V.“ dazu entschlossen, in Zukunft auf das Wahrzeichen des Volksfestes, den „Häring“ zu verzichten. „Da der Hering z. B. in der Ostsee sehr bedroht ist, kann es nicht das richtige Zeichen sein, mit diesem Symbol zum massenhaften Verzehr des so beliebten „Schmandherings“ aufzurufen. An die Stelle des Herings wird der Fulle-Stunz treten, der das WINGAS(sel)-Wasserfest in Zukunft symbolisieren wird. Die Brücke zur Tradition sehe man durch das Wortspiel aus Unternehmensnamen und der Mundartversion der Stadt „ausgesprochen originell“ gelöst. Auch Kassels Oberbürgermeister Bertram Hilgen zeigte sich vollauf begeistert: „Wir haben hier einen großartigen Mix aus innovativem Sponsoring und verantwortungsvoller Weiterführung unseres wunderschönen Festes gefunden.“

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Herkules: Regierungspräsidium verfügt Abbruch

6775623719_d94852b422_b-2Kassel (nn) – Der Herkules im Kasseler Bergpark muss abgerissen werden. Den Eingang einer entsprechende Verfügung des Regierungspräsidiums bestätigte Oberbürgermeister Bertram Hilgen (SPD) auf Anfrage. „Wir können trotz monatelanger Suche keine Baugenehmigung für den Herkules vorweisen. Er ist somit formell rechtswidrig. Wir können auch keine nachträgliche Genehmigung erteilen, weil das Bauwerk im Außenbereich errichtet wurde und zudem in einem Landschaftsschutzgebiet steht.“ Ähnlich äußerte sich das Regierungspräsidium. „Wir haben die Stadt Kassel mehrfach aufgefordert, eine Baugenehmigung vorzulegen und die Frist immer wieder verlängert. Auf Grund der eindeutigen Gesetzeslage sind wir jetzt verpflichtet einzuschreiten. Wir haben hier keinen Ermessensspielraum. Der Herkules ist formell und materiell baurechtswidrig. Es handelt sich um einen Schwarzbau in exponierter Lage, der beseitigt werden muss“, so ein Sprecher der Behörde.

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Kassel: Blindgänger unter Grimmwelt?

Weinberg: Suche nach Blindgängern war wohl nicht ausreichend.

Weinberg: Suche nach Blindgängern war wohl nicht ausreichend.

Kassel (hw) – Gerade hat man in Kassel Richtfest für den Bau der Grimmwelt gefeiert. Da kommt plötzlich die Nachricht, dass unter der Baustelle wohl nicht ausreichend nach Blindgängern gesucht wurde. „Wir haben vor Beginn der Bauarbeiten sogar die archäologische Untersuchung in Auftrag gegeben und damit auch routinemäßig die Suche nach Blindgängern aus dem 2. Weltkrieg“, erklärte uns ein Sprecher der Stadt. Damit scheinen sich aber weder die zuständigen Stellen im Kasseler Rathaus noch das Regierungspräsidium Darmstadt, von wo aus der hessische Kampfmittelräumdienst seine Aufgaben wahrnimmt, zufriedenzugeben. „Uns liegen hier keine aussagekräftigen Nachweise vor“, heißt es dazu aus Darmstadt. Die zuständigen Stellen in Kassel selbst „schließen aus, dass ohne eine weitere Suche der Betrieb aufgenommen“ werden dürfe. Wie es nun weitergehen wird ist unklar. Auf jeden Fall wird die Suche die Baukosten in die Höhe treiben und zudem die weiteren Bauarbeiten verzögern. Geprüft werde derzeit, ob ein Verfahren, das unter der Baustelle eine Suche ermöglicht oder ein kompletter Abriss und Neubau die günstigere Lösung ist. Dies solle schnellstmöglich festgestellt werden.

 

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Huskies: Hans Zach kehrt zurück

256px-Eissporthalle_kasselKassel (nn) – Mit einem Paukenschlag beendet der neue und alte Eigner der Kassel Huskies, Simon Kimm, alle Spekulationen um den künftigen Trainer. „Wir haben Hans Zach für die kommende Saison verpflichtet. Mit ihm hatten wir die größten Erfolge. Daran wollen wir anknüpfen“, so Kimm gegenüber unserer Zeitung. Hans Zach hatte die Huskies in der Saison 1995/96 und von 1998 bis 2002 betreut. Mit ihm an der Bande zogen die Huskies drei Mal in Folge in das Halbfinale der DEL ein. „Eigentlich wollte ich ja endgültig meinen Ruhestand genießen. Das Angebot meines alten Freundes Simon Kimm konnte ich aber nicht ausschlagen. Ich freue mich über meine Rückkehr nach Kassel und vor allem auf die Fans. Hier steckt viel Potential“, kommentierte Zach seine Verpflichtung.

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Kassel: Großer Kreisel wird für auswärtige Autofahrer gesperrt

852752888_b6effe52c7_zKassel (nn) – Der seit Jahren überlastete Verkehrsknotenpunkt am Platz der deutschen Einheit, der sich zudem zu einem Unfallschwerpunkt entwickelt hat, wird für auswärtige Autofahrer gesperrt. „Wir haben festgestellt, dass in den jährlich etwa 120 Verkehrsunfällen am Großen Kreisel ausschließlich auswärtige Fahrzeuge verwickelt sind. Städtische Autofahrer beherrschen das Fahren in einem Kreisverkehr und erschrecken auch nicht, wenn sie eine Straßenbahn sehen“, begründet Oberbürgermeister Bertram Hilgen (SPD) die außergewöhnliche Maßnahme. „Dadurch müssen wir den Kreisel weder zu einer Kreuzung umbauen noch gar viel Geld in eine Brücke investieren.“ Diese beiden Varianten waren zuletzt diskutiert worden, um die verkehrlichen Probleme dort zu lösen.

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Flughafen Paderborn zahlt für Kasseler Airportpersonal

Künftig Kooperationspartner von Kassel-Calden: Flughafen Paderborn

Künftig Kooperationspartner von Kassel-Calden: Flughafen Paderborn

Paderborn/Kassel/Frankfurt (kmb) – Dass der neue Flughafen-Chef in Kassel-Calden, Rolf Schustereder, die Erwartungen für die Zukunft dämpft, liegt im Naturell des soliden Managers. Tatsächlich aber verbirgt sich in Schustereders Ankündigung einer „Kooperation mit dem Flughafen Paderborn im Personalbereich“ eine veritable Sensation, wie die Neuesten Nachrichten jetzt exklusiv aus zuverlässiger Quelle erfahren konnten. So soll in die Kooperationsvereinbarung auch die Deutsche Bahn mit einbezogen worden sein. Danach liefert die Bahn die Zahlen all der Passagiere, die mit der neu eingerichteten Buslinie von Kassel zum Flughafen Paderborn fahren. Auf Grundlage dieser Zahlen wird der Kasseler Flughafen für die durch Abwanderung Kasseler Passagiere nach Paderborn ungenutzten Personalreserven in Calden eine Kopfprämie erhalten. Nach Informationen der Neuesten Nachrichten soll diese bei € 23,49 pro Person liegen. Ein echter Knaller ist, dass vereinbart wurde, dass diese Passagiere in Zukunft auch in die Statistik von Kassel-Calden einfließen sollen. „Davon profitieren alle“, so Flughafen-Chef Schustereder. „Immerhin sind das Passagiere aus Kassel. Wenn wir die entsprechend des Kooperationsabkommens nun auch in Kassel zählen können, profitieren alle. Wir gewinnen dazu und Paderborn verliert nichts“, erläutert der erfahrene Manager. Ganz offensichtlich gelingt mit dem neuen Flughafen-Chef ein echter Neuanfang. Das wird sich sicher auch in den Zahlen niederschlagen.

 

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Gabriel: Flöten und Malen statt Doktortitel – „Bletting-Studies“

Hat Verständnidnis für dir Forderung der Wirtschaft: Sigmar Gabriel

Hat Verständnis für dir Forderung der Wirtschaft: Sigmar Gabriel

Berlin (hw) – Führende Vertreter der Wirtschaft trafen sich Anfang der Woche in Berlin mit Mitgliedern der Hochschulrektorenkonferenz und den Wissenschaftsministern der Länder. Einziges Thema: „Master mit 22 – und dann?“. Mit der Neustrukturierung der Studiengänge (Bachelor und Master) in Verbindung mit der verkürzten Schulzeit sind jüngst neue Probleme auf die Wirtschaft zugekommen. Zwar trat das gewünschte Ergebnis ein, dass jüngere Absolventen die Hochschulen verließen. Doch wohin mit 22-jährigen mit Master-Abschluss? Die fachliche Eignung wurde zwar nachgewiesen. Viele Personaler vermissen allerdings zunehmend die sogenannten Soft Skills und stellen Defizite in der persönlichen Entwicklung der Jungakademiker fest. BDI-Präsident Grillo brachte es nach Ansicht vieler Experten auf den Punkt: „Den jungen Leuten fehlt ein gewisser Reifungsprozess, bei allem Respekt vor teils herausragenden Studienleistungen.“ Ein von den führenden Wirtschaftsverbänden in Auftrag gegebenes Gutachten führte zu dem Ergebnis, dass ein gewisses „Nachreifen“ der jungen Führungskräfte erforderlich sei. So entwickelte das beauftragte Institut auch gleich ein Konzept, um die Differenzen zwischen fachlicher und menschlicher Qualifikation zu kompensieren, die „Bletting-Studies“. Das Konzept sieht vor, bestimmte Defizite, die durch eine zügige Bildungskarriere beinahe zwangsläufig entstehen, auszugleichen. So sollen die „Nachreifer“ in den Bletting-Studies unter anderem die Möglichkeit bekommen, Musik- und Malunterricht zu erhalten, sich in Sportvereinen zu betätigen und z. B. bei der freiwilligen Feuerwehr, bei Greenpeace oder anderen Vereinen und gemeinnützigen Einrichtungen zu engagieren. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) sagte zu, dass der Bund die Universitäten bei der Einrichtung und und auch darüber hinaus „großzügig“ fördern werde. Die restlichen Kosten sollen zu 80% von den Ländern und zu 20% von den Studierenden übernommen werden. Die Wirtschaftsverbände sagten zu, innerhalb des Studiengangs kostenfrei halbtägige Praktikumsplätze in der Logistik, Produktion und Entwicklung zur Verfügung zu stellen. Die „Bletting-Studies“, die mit dem „Master of Social Competence“ abgeschlossen werden, sind als 4-6-semestriger Studiengang geplant. Einhellige Zustimmung fand die Übereinkunft, dem Abschluss mehr Bedeutung als einer etwaigen Promotion beizumessen. Das Konzept wurde einstimmig verabschiedet und wird nun den Landesparlamenten zur Abstimmung vorgelegt.

Bild: NN/hw

Bahn steigt bei Lufthansa ein: Künftig mehr Inlandflüge – ICE werden gedrosselt

Bekommt Flügel: Die Deutsche Bahn

Berlin/Köln (hw) – Die Deutsche Bahn AG wird sich künftig stärker in der Luftfahrt engagieren. Dazu wird sie „in größerem Umfang“ Anteile an der Deutschen Lufthansa AG erwerben, wie gestern auf einer Pressekonferenz bekanntgegeben wurde. Über die Höhe der Beteiligung wurde vorerst nichts bekanntgegeben, da noch einige Details zu klären seien. Ziel sei, den Kunden künftig „ein attraktives High-Speed-Netz“ zu bieten. „Dabei sehen wir Flug- und Bahnnetz in Zukunft als Einheit“, teilte der Bahn-Sprecher weiter mit. Für die Bahnkunden bringt das einige Änderungen mit sich. Die Zahl der Inlandsflüge wird erheblich steigen, auch die Regionalflughäfen, u. .a. auch Kassel-Calden, werden ab April 2015 fast vollständig von der Lufthansa angeflogen. Auf den entsprechenden Bahnstrecken allerdings wird das Angebot ausgedünnt bzw. wird durch Verlängerung der Fahrzeiten „verhindert, dass wir uns dann selbst Konkurrenz machen“. So wird sich beispielsweise die Fahrzeit auf der Strecke Hamburg – München zu bestimmten Tageszeiten um über 3 Stunden erhöhen. Es ginge dabei allerdings „nicht nur um die Profilierung des Luftverkehrsnetzes sondern auch um Ressourcenschonung. Wenn wir die Durchschnittsgeschwindigkeit unserer ICE beispielsweise auf 100 km/h senken, sparen wir ca. 50% Personal- und Materialkosten für die Instandhaltung und Sicherung. Und das wird sich selbstverständlich auch auf die Beförderungspreise auswirken“, präzisierte Bahn-Chef Grube die Pläne der Bahn.

 

Bild: Sebastian Terfloth User:Sese_Ingolstadt   Diese Datei ist unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 nicht portiert“ lizenziert.