München (nn) – Das bayerische Innenministerium verweigert dem neuen Trainer des FC Bayern München, Carlo Ancelotti, die Arbeitserlaubnis. „Die CSU hat auf ihrem Parteitag Obergrenzen für Ausländer in Bayern und Deutschland beschlossen. An diese Beschlüsse sind wir natürlich gebunden, zumal unser Innenminister ebenfalls für diese Obergrenzen gestimmt hat“, so ein Sprecher des Ministeriums. Daran ändere auch nichts, dass mit Pep Guardiola ein Ausländer Bayern verlässt. „Die Obergrenze für Ausländer wird derzeit so massiv überschritten, dass der Wegzug eines Ausländers, so erfreulich dies auch ist, nicht ins Gewicht fällt.“ Unmittelbar vor der Entscheidung des Innenministeriums hatte CSU-Chef Seehofer die Berufung Ancelottis als „derzeit falsches Signal“ kritisiert.
Bild von Doha Stadium Plus Qatar Fotografie: Mohan (www.dohastadiumplusqatar.com) (Flickr: Carlo Ancelotti) [CC BY 2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/2.0)], via Wikimedia Commons, URL zur Datei





Berlin (hw) – So deutliche Worte hört man selten von der Bundeskanzlerin. Nachdem sie zuletzt aufgrund ihrer Asylpolitik und der Aussage, auch der Islam gehöre zu Deutschland, besonders aus Kreisen der CSU scharf kritisiert wurde, legte die Regierungschchefin erneut ein Zeugnis ihrer integrativen Fähigkeiten ab. Bei einem Pressetermin am Abend gab Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ein eindeutiges Bekenntnis ab: „Bei allen Schwierigkeiten, die es auch bei mir persönlich nicht nur mit unserem Koalitionspartner CSU, sondern durchaus auch mit der in Bayern herrschenden Kultur und der eigenartigen Sprache gibt, muss man sagen: Auch Bayern gehört inzwischen zu Deutschland.“ Selbst in CDU-Kreisen sorgte diese Äußerung für großes Erstaunen. „Die Bundeskanzlerin bringt mit dieser großen Geste wieder einmal ihre Bereitschaft zum Ausdruck, auch umstrittene Minderheiten in die große Familie Bundesrepublik zu integrieren“, bekräftigte Regierungssprecher Steffen Seibert das große Engagement der Regierungschefin und ergänzte: „Obwohl sie die sprachlichen Unzulänglichkeiten gerade ihrer Kolleginnen und Kollegen durchaus zur Kenntnis nimmt, ist sie auch in der Vergangenheit niemals auf die Idee gekommen, dies als mangelnde Integrationsbereitschaft zu deuten.“ Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer zeigte sich hocherfreut und versprach sogleich, dass „auch wir Bayern in Zukunft unser Möglichstes tun werden, um dazuzugehören“.


