Dresden (hw) – So ganz freiwillig war der Rücktritt von Pegida-Sprecherin Kathrin Oertel wohl doch nicht. Ausschlaggebend war wohl vor allem ihre nicht mit dem Vorstand abgestimmte Solidaritätsaktion mit der Satire-Zeitschrift Titanic. Zwar billigte der Vorstand der Pegida die Bestellung der Hefte der nächsten Ausgabe. Überhaupt nicht einverstanden war man – wie wohl auch viele Sympathisanten – mit der Aktion „Mir sinn Didonick“, die den letzten „Spaziergang“ in Dresden prägte. „Mit dieser Vereinnahmung ist Kathrin ein Stück zu weit gegangen, da mussten wir reagieren“, so ein Vorstandsmitglied, das nicht genannt werden möchte. Was nun bleibe, sei zunächst einmal „Leere, die wir alle hier empfinden. Mit Kathrin geht ein Stück weit eine Identifikationsfigur, das tut uns schon weh. Aber es gilt halt auch hier unser Motto: „Wir sehen uns auf der Straße“.“
Bild Oertel (bearbeitet):

Berlin (hw) – So deutliche Worte hört man selten von der Bundeskanzlerin. Nachdem sie zuletzt aufgrund ihrer Asylpolitik und der Aussage, auch der Islam gehöre zu Deutschland, besonders aus Kreisen der CSU scharf kritisiert wurde, legte die Regierungschchefin erneut ein Zeugnis ihrer integrativen Fähigkeiten ab. Bei einem Pressetermin am Abend gab Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ein eindeutiges Bekenntnis ab: „Bei allen Schwierigkeiten, die es auch bei mir persönlich nicht nur mit unserem Koalitionspartner CSU, sondern durchaus auch mit der in Bayern herrschenden Kultur und der eigenartigen Sprache gibt, muss man sagen: Auch Bayern gehört inzwischen zu Deutschland.“ Selbst in CDU-Kreisen sorgte diese Äußerung für großes Erstaunen. „Die Bundeskanzlerin bringt mit dieser großen Geste wieder einmal ihre Bereitschaft zum Ausdruck, auch umstrittene Minderheiten in die große Familie Bundesrepublik zu integrieren“, bekräftigte Regierungssprecher Steffen Seibert das große Engagement der Regierungschefin und ergänzte: „Obwohl sie die sprachlichen Unzulänglichkeiten gerade ihrer Kolleginnen und Kollegen durchaus zur Kenntnis nimmt, ist sie auch in der Vergangenheit niemals auf die Idee gekommen, dies als mangelnde Integrationsbereitschaft zu deuten.“ Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer zeigte sich hocherfreut und versprach sogleich, dass „auch wir Bayern in Zukunft unser Möglichstes tun werden, um dazuzugehören“.






